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© - Foto: Thilo Rückeis

Studienplätze: Begehrte Berliner Hochschulen

Die Berliner Hochschulen haben wieder mehr Bewerbungen fürs Wintersemester erhalten als im Vorjahr - allein die FU zählte 30 000 Bewerbungen für 4080 Plätze. Besonders beliebte Fächer sind Medien und Wirtschaft.

Die Bewerbungszahlen für die Berliner Hochschulen sind erneut gestiegen – an den Universitäten allerdings nicht ganz so sprunghaft wie in den letzten Jahren. Die Freie Universität zählte für das Wintersemester in den Bachelor- und Staatsexamensstudiengängen 30 000 Bewerbungen, knapp tausend mehr als 2008. An der Technischen Universität gingen für die grundständigen Studiengänge wie im Vorjahr 14 400 Anmeldungen ein. Das teilten die Unis nach ersten Auswertungen auf Anfrage des Tagesspiegels mit. Bewerbungsschluss war Mitte Juli. Die Humboldt-Universität konnte keine Zahlen melden. Man bearbeite die Bewerbungen noch, sagte eine Sprecherin.

In den vergangenen Jahren verzeichneten die Unis teilweise noch deutlich höhere Zuwächse – an der TU stieg allein im vergangenen Jahr die Zahl der Anmeldungen um ein Drittel. Mit den Steigerungsraten der Vergangenheit sei ein Niveau erreicht, das sich kaum noch übertreffen lasse, hieß es aus der TU. Die Zahl der Bewerbungen liegt auch in diesem Jahr weit über der Zahl der Studienplätze: Die FU nimmt 4080 Erstsemester auf, die TU 3500.

Bei den Fachhochschulen machte die Beuth-Hochschule (ehemals TFH) einen großen Sprung: Hier verdoppelte sich die Zahl der Bewerbungen fast auf gut 10 500. Die Hochschule nimmt 1700 Bachelor-Studenten auf. An der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW, ehemals FHTW) gingen für 1720 Plätze 9500 Bewerbungen ein, tausend mehr als im Vorjahr. Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (1700 Anfängerplätze) zählte 6100 Bewerbungen, 500 mehr als im vergangenen Wintersemester.

Besonders begehrt sind Fächer in den Bereichen Medien und Wirtschaft. So erhielt die FU die meisten Bewerbungen für die Publizistik und die BWL, die TU für das Wirtschaftsingenieurwesen und das Fach Economics, die Beuth-Hochschule für die Medieninformatik. An der HTW gingen für 40 Plätze im Fach Wirtschaftskommunikation gleich 1620 Bewerbungen ein, zweitbeliebtestes Fach ist „International Business“. An der Spitze liegen an der FU auch Politikwissenschaft und Psychologie, an der TU Maschinenbau, Verkehrswesen und Architektur.  

Wie sehen bei den hohen Zahlen die Chancen für Abiturienten aus, einen Studienplatz in Berlin zu bekommen? Aus den Hochschulen heißt es wie in den Jahren zuvor auch, dass diese Frage nicht eindeutig zu beantworten ist. Denn die Zahl der Bewerbungen ist nicht identisch mit der Zahl der Bewerber. Vielmehr melden sich viele Abiturienten an mehreren Hochschulen an, was die Zahlen in die Höhe treibt. „Wir gehen bei unseren Bewerberinnen und Bewerbern für den Bachelor von einer hohen Anzahl von Mehrfachbewerbungen an anderen Hochschulen aus“, sagt Burghilde Wieneke-Toutaoui, Vizepräsidentin für Lehre der Beuth-Hochschule. Die Abiturienten reagieren so darauf, dass es an immer mehr Orten einen Numerus clausus für ihr Wunschfach gibt. Für die Hochschulen bedeutet das, dass viele potenzielle Erstsemester auch wieder abspringen, weil sie lieber woanders studieren wollen. Immer wieder bleiben daher selbst Studienplätze in Massenfächern frei.

Damit alle Studienplätze in diesem Jahr genutzt werden können, sollen sich Bewerber in einer neuen bundesweite Studienplatzbörse im Internet informieren können, wo es nach den Zu- und Absagen noch freie Plätze gibt. Die Börse wird unter www.freie-studienplaetze.de ab dem 1. September freigeschaltet. Laut Wissenschaftssenatsverwaltung stellen die Berliner Universitäten dann ihre freien Studienplätze auch ins Internet – bei den Fachhochschulen sei noch nicht sicher, wer mitmacht.

Bewerbungszahlen für die Masterstudiengänge stehen noch nicht fest. Hier enden die Fristen für das Wintersemester teilweise erst in einigen Wochen – Bewerber können ihre Unterlagen also noch einreichen. Tilmann Warnecke

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