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Studium: Abiturienten setzen auf Technikfächer

Die Technik-Fächer werden für Studienanfänger wieder attraktiver. Insgesamt wuchsen die Anfängerzahlen im Ingenieurbereich um neun Prozent.

Im Wintersemester 2007/2008 schrieben sich an deutschen Hochschulen im Fach Maschinenbau 27 700 Erstsemester ein, elf Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bauingenieurwesen nahmen 16 Prozent mehr Abiturienten ein Studium auf, in der Raumplanung elf Prozent mehr. Das meldet das Statistische Bundesamt. Insgesamt wuchsen die Anfängerzahlen im Ingenieurbereich um neun Prozent. 61 100 Studierende schrieben sich im vergangenen Wintersemester dort insgesamt ein.

Die Ingenieurwissenschaften waren damit die Fachgruppe, die am meisten zulegte. Um je acht Prozent wuchsen die Anfängerzahlen in den Agrar- und Forstwissenschaften, in Jura sowie den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. In den Naturwissenschaften und Mathematik nahmen drei Prozent mehr Anfänger ein Studium auf, in der Medizin zwei Prozent mehr. In den Sprach- und Kulturwissenschaften begannen dagegen etwas weniger Studierende als noch im Jahr zuvor.

Im gesamten Studienjahr 2007 schrieben sich 361 000 Erstsemester ein. Diese Zahl hatte das Statistische Bundesamt bereits Ende des letzten Jahres bekannt gegeben. Der rückläufige Trend bei den Studienanfängerzahlen wurde gestoppt: Erstmals seit vier Jahren nahmen wieder mehr Abiturienten in Deutschland ein Studium auf als im Jahr zuvor. Der Anstieg betrug 4,6 Prozent. Das reicht aber nicht aus, um die Zahlen von 2003 zu erreichen: Damals fingen 377 000 Abiturienten an den Universitäten und Fachhochschulen an. Die Gesamtzahl aller Studierenen sank 2007 trotz gestiegener Anfängerzahlen auf jetzt 1,94 Millionen.

Wo liegt Deutschland bei den Technikfächern im internationalen Vergleich? Laut der jüngst erschienen Studie „Bildung auf einen Blick“ der OECD ist der Anteil der Studierenden, die sich hierzulande für die Ingenieur- und Naturwissenschaften entscheiden, sogar höher als im Schnitt der 30 wichtigsten Industrieländer. Allerdings würden insgesamt viel zu wenig junge Leute ein Studium aufnehmen, kritisiert die OECD. Somit helfe das vergleichsweise große Interesse der Erstsemester an den Technik-Fächern Deutschland nicht viel weiter. Die absolute Zahl an hochqualifizierten Absolventen in diesen Fächern liege vielmehr unter dem OECD-Schnitt. Erst wenn Deutschland deutlich mehr junge Leute an die Hochschulen bringe, könne sich das ändern. Tilmann Warnecke

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