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Thema

Ruanda: Aktuelle Beiträge und Hintergründe

Am Mittwoch haben die Staats- und Regierungschefs einiger Dutzend afrikanischer Länder eine Freihandelszone zwischen Kairo und Kapstadt gegründet.

Afrika ist nicht mehr das Armenhaus der Welt. Es wird Zeit, den Nachbarkontinent differenzierter zu betrachten, sagt der Chef des Afrikavereins in einem Gastkommentar.

Der Kampf um eine dritte Amtszeit des Präsidenten Pierrre Nkurunziza ist nicht ausgestanden. Ein Demonstrant in der Hauptstadt Bujumbura wirft Reifen auf brennende Barrikaden. Seit mehr als vier Wochen wird in der Hauptstadt fast täglich demonstriert.

In einem Gastbeitrag warnt der ehemalige Generalsekretär der Organisation für Afrikanische Einheit davor, dass in Burundi ein neuer Bürgerkrieg ausbrechen könnte. Die Regierung müsse die Menschenrechte achten, und alle sollten sich um Deeskalation bemühen, fordert er.

Von Salim Ahmed Salim
Auch am Montag sind wieder Hunderte Regierungsgegner auf die Straße gegangen, weil sie nicht damit einverstanden sind, dass Burundis Präsident sich noch eine dritte Amtszeit gönnt. Derweil hat Pierre Nkurunziza in der Provinz seine Wahlkampagne begonnen.

Seit Präsident Pierre Nkurunziza angekündigt hat, verfassungswidrig für eine dritte Amtszeit zu kandidieren, gibt es gewalttätige Proteste in Burundi. Was westliche Geberländer nun tun oder besser lassen sollten. Ein Gastbeitrag.

Tanzen gegen die Angst. Ehemalige Kindersoldaten tun sich schwer, einen Rückweg in die Gesellschaft zu finden. Tanzen und Trommeln sind ein Anfang.

Im Ost-Kongo versuchen ehemalige Kindersoldaten in einem Theaterprojekt in Goma ihre Kriegserfahrungen abzuschütteln. Seit 20 Jahren ist in den Ostprovinzen kein Frieden. Es sind kleine Schritte aus der Krise.

Von Sophia Sabrow
Versuch der Versöhnung. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier besuchte kürzlich in Ruanda die Gedenkstätte Kigali Genocide Memorial Center - hier im Gespräch mit dem Direktor Honore Gatera.

Völkerverständigung - das geht mitunter besser, wenn die Menschen die Sprache der Fremden nicht verstehen, meint ein Jerusalemer Philosophieprofessor auf einer Tagung in Berlin. Außenminister Steinmeier sprach über die Aufarbeitung des Völkermords in Ruanda.

Von Luisa Hommerich
Der erste Chefankläger des Internationalen Stragerichtshofs, Luis Moreno Ocampo, hat 2012 den Staffelstab an seine Nachfolgerin und langjährige Stellvertreterin Fatou Bensouda übergeben.

Der Internationale Strafgerichtshof funktioniert nicht. Gerechtigkeit kann er nicht schaffen. Denn dafür bräuchte er Beweise für die individuelle Verantwortung von Angeklagen, die er selten hat.

Von Dagmar Dehmer
Der Ostermarsch 2014 in Berlin

Selbst bei der Linken rücken inzwischen viele vom kategorischen Pazifismus ab. Als geistige Strömung könnte er verschwinden. Doch die Kobane-Frage ist nicht nur eine Richtungsentscheidung – es geht auch um einen Mangel an Mitgefühl. Ein Essay.

Kai Müller
Ein Essay von Kai Müller
Arzt im Widerstand. Sadiqu al Mousllie verließ Syrien vor mehr als zwanzig Jahren aus Wut auf den „korrupten, diktatorischen Staat“.

Sadiqu al Mousllie ist der offizielle Vertreter der syrischen Opposition in Deutschland. Dass Präsident Assad an diesem Dienstag wieder gewählt wird, kann er nicht verhindern. Aber aufgeben kann er auch nicht – selbst wenn sein Einsatz seine Familie gefährdet.

Von Armin Lehmann
Claudine wurde vergewaltigt und verkrüppelt, ihre Brüder bei lebendigem Leibe begraben. Täter Ananias bittet nun um Vergebung.

Wie kann Unaussprechliches gehört werden? Wie gelingt die Vergebung des größten Schreckens? Der Dokumentarfilm "Unversöhnt" begleitet Opfer und Täter des Genozid in Ruanda - und entdeckt in ruhigen Bildern große Gesten.

Von Marc Röhlig
Claudine wurde vergewaltigt und verkrüppelt, ihre Brüder bei lebendigem Leibe begraben. Täter Ananias bittet nun um Vergebung.

Wie kann Unaussprechliches gehört werden? Wie gelingt die Vergebung des größten Schreckens? Der Dokumentarfilm "Unversöhnt" begleitet Opfer und Täter des Genozid in Ruanda - und entdeckt in ruhigen Bildern große Gesten.

Von Marc Röhlig
Eine Jesus-Figur liegt am 5.4.2004 auf Schädeln in der Katholischen Kirche in Ntarama. Dort kamen am 15.4.1994 über 5000 Menschen ums Leben. Die Kirche dient heute als Gedenkstätte für den Völkermord.

Das Entwicklungsmodell Ruandas hängt von Präsident Paul Kagame ab: 2017 endet seine zweite Amtszeit. Ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Der frühere Rebellenchef dürfte auch künftig die Geschicke des Landes bestimmen.

Von Dagmar Dehmer
Ein Land zieht aus. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Beginn des Völkermords waren 250 000 Tutsi aus Ruanda ins Nachbarland Tansania geflüchtet. Drei Monate später zogen mehr als eine Million Hutu ins damalige Zaire - auf der Flucht vor Vergeltung. Das Foto zeigt den Flüchtlingstreck aus Zaire zurück nach Ruanda im Jahr 1996.

Es war ein Völkermord in unvorstellbarem Tempo, von bestialischer Brutalität. 800 000 Tutsi und Hutu starben in nur drei Monaten. Das war 1994, und die Welt schaute weg. Als das ganze Ausmaß klar wurde, hieß es: So etwas darf sich nie wiederholen. Doch die Vergangenheit reicht bis in die Gegenwart.

Von Ingrid Müller
Der ehemalige Bürgermeister der nordruandischen Stadt Muvumba, Onesphore Rwabukombe, ist zu 14 Jahren Haft wegen Beihilfe zum Völkermord in Ruanda verurteilt worden. Seine Anwältinnen, Kersten Woweries (links) und Natalie von Wistinghausen hatten auf Freispruch plädiert.

Wie ernst meint die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik ihr Versprechen zu mehr Engagement in Afrika? Im Moment lässt sie jedenfalls die Gelegenheit verstreichen, an einem anderen Krisenort einzugreifen

Von Hans Monath

Am Abend des 6. April 1994 wurde das Flugzeug mit dem Präsidenten Habyarimana beim Landeanflug auf den Flughafen von Kigali abgeschossen.

Mit nahezu einer Million ermordeter Menschen endete der Völkermord in Ruanda vor 20 Jahren. Die juristische Aufarbeitung durch den Internationalen Strafgerichtshof und die ruandische Gerichtsbarkeit sind noch lange nicht abgeschlossen.

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