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Charité und Vivantes: Umstrittene Fusion der Kliniklabore

Die Labormedizin der Charité und des landeseigenen Klinikbetriebs Vivantes sollen fusionieren – das will die Berliner Politik seit langem. Doch intern ist das Projekt bei beiden Partnern immer noch umstritten

Das zeigte eine Anhörung im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses am Mittwoch. Nachdem im Januar der Fakultätsrat der Charité das Vorhaben nicht unterstützte, bekräftigte der Personalratsvorsitzende Christoph Berndt jetzt die Kritik. Das Projekt basiere auf einer „unrealistischen Kostenschätzung“.

Der vom Vorstand anvisierte „Ergebnisvorteil“ von acht Millionen Euro pro Jahr für die Charité würde „einer Überprüfung nicht standhalten“, sagte Berndt. Er bezweifele, dass der Neubau für die Labormedizin am Virchow-Klinikum wie geplant nur zehn Millionen Euro kosten werde. Auch könnten Professoren vor Gericht ziehen, wenn sie gegen ihren Willen in den Dienst der neuen Labormedizin treten müssten. Dafür soll eine GmbH als Tochter von Charité und Vivantes gegründet werden. Vivantes-Betriebsrätin Ingrid Ennulat sagte, ihr Konzern habe als Einrichtung der reinen Krankenversorgung einen anderen Auftrag als die Charité und könnte Nachteile erleiden, wenn die Labormedizin auf akademische Ziele ausgerichtet sei. Charité-Chef Karl Max Einhäupl verteidigte das Projekt. Es entstehe „die größte akademische Laboreinrichtung Europas“. Große Firmen hätten Kooperationen angefragt. Die GmbH werde im Januar 2011starten. tiw

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