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Ein Bakterium, das die Menschheit seit Jahrtausenden heimsucht: Yersinia pestis, der Pest-Erreger.

© A. DOWSETT, HEALTH PROTECTION AG

WHO besorgt über Pestfälle: Fast 120 Pestkranke auf Madagaskar

Das Pestbakterium, das im Mittelalter Epidemien auslöste, springt noch immer von Nagetieren auf den Menschen über. Auf der afrikanischen Insel Madagaskar hat der Erreger jetzt die Hauptstadt erreicht.

Die Pest, das klingt wie ein Echo aus längst vergangenen Zeiten. Doch es gibt den Erreger Yersinia pestis noch, regelmäßig springt das Bakterium in Asien, Südamerika und Afrika über einen Flohbiss von Nagetieren auf den Menschen über.

Auf Madagaskar besteht nun „die Gefahr, dass sich die Krankheit schnell verbreitet“, heißt es in einer Mitteilung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Denn der Erreger hat die Hauptstadt des Inselstaates erreicht. Drei Faktoren spielen dort der Pest in die Hand: Die Stadt ist dicht besiedelt, das Gesundheitssystem ist sehr schwach und die Flöhe sind resistent gegen das Insektizid Deltamethrin. Seit dem 31. August sind 119 Menschen in sieben Regionen Madagaskars erkrankt, 40 davon starben. Zwei Prozent litten an der Lungenpest.

Menschen, die von einem infizierten Floh gebissen werden, bekommen normalerweise die Beulenpest. Wenn sie früh genug erkannt wird, kann sie heute gut mit Antibiotika behandelt werden. Ohne eine solche Therapie sterben 50 bis 60 Prozent der Patienten. Die Lungenpest dagegen, die durch Husten von Mensch zu Mensch übertragen wird, ist eine der gefährlichsten Krankheiten überhaupt. Sie führt fast immer schnell zum Tod.

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