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Lässt sich historisch belegen, dass Koalitionen mit Rechtsparteien diese entschärfen?

© Imago/Sascha Steinach

Tagesspiegel Plus

Zeithistoriker Bösch zum Umgang mit der AfD : „Das Anbiedern an rechte Themen ist keine Erfolgsstrategie“

In der Nachkriegszeit hat die CDU die radikale Rechte durch Integration gebremst. Dass das ein Modell für die Gegenwart ist, bezweifelt der Zeithistoriker Frank Bösch im Interview.

Herr Bösch, in der Nachkriegszeit konnte die damals neue Volkspartei CDU den Aufstieg der radikalen Rechten durch die Einbindung in Koalitionen stoppen. Ist das ein Modell für den Umgang mit der AfD heute?
In der Tat hat die CDU in den 1950er Jahren kleinere Rechtsparteien eng an sich gebunden. Sie hat etwa mit der Deutschen Partei elf Jahre auch auf Bundesebene koaliert, ebenso mit rechten Parteien wie dem Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE). Die Union hat den Politikern dieser Parteien Ministerämter und Mandate beim Überlaufen angeboten und sie so gespalten und aufgesogen. Das scheint mir aber kein Modell für die Gegenwart zu sein.

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