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Nach dem Facebook-Deal: Welche Alternativen gibt es zu WhatsApp?

Sicherheitsexperten kritisieren WhatsApp. Der Kurznachrichtendienst mache Schnüffeln leicht - auch für die NSA. Doch es gibt bereits Alternativen.

Nur wenige Wochen vor dem Kauf durch Facebook ist WhatsApp immer stärker in die Kritik geraten. Obwohl Gründer Jan Koum stets versichert, dass die Nutzerdaten bei dem Kurznachrichtendienst sicher seien, gilt WhatsApp inzwischen als Schnüffel-App. Wer sie nutze, habe quasi eine Wanze bei sich.

"Alle Daten werden über amerikanische Server geschleust"

Die App könne Nachrichtenverläufe und Telefongespräche mitschneiden, per GPS den Standort ermitteln, sagte IT-Experte Sebastian Schreiber in einem Interview: „Alle Daten werden zudem über amerikanische Server geschleust, wo sie von Geheimdiensten ausgewertet werden können, ohne dass der Nutzer das bemerkt.“

Nach dem Kauf durch Facebook dürften nun noch mehr WhatsApp-Nutzer nach Alternativen suchen. Zu den in Deutschland beliebtesten gehört Threema, ebenfalls ein Kurznachrichtendienst mit Sitz in der Schweiz, derzeit Nummer eins der Apple-iTuines-Charts. Threema setzt auf eine sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, „End-to-End Encrypting Messaging Application“ – daher auch der Name: Three „E“, „M“ und „A“. Mit einer Verschlüsselungstechnik macht es Threema möglich, dass außer dem Absender und dem Empfänger niemand die Nachricht mitlesen kann. Auf den Servern von Threema würden nicht Nachrichten nicht entschlüsselt gespeichert und nur so lange vorliegen, bis der Nutzer sie abruft, was oft innerhalb von Sekunden passiert. 1,79 Euro kostet der Dienst für iOS, 1,60 Euro für Android. 120 000 Nutzer zählt Threema in Deutschland, vergleichsweise wenig, was sich aber in den kommenden Monaten ändern dürfte.

WeChat heißt der Marktführer in China

Weitere bisher kostenfreie Anbieter weltweit sind Kik, KakaoTalk und Line, in Asien ist WeChat vom chinesischen Internetgiganten Tencent der meistgenutzte Kurznachrichtendienst. 272 Millionen Menschen hatten ihn 2013 auf ihrem Handy installiert, allein in der chinesischen Silvesternacht wurden dieses Jahr zehn Millionen Nachrichten per WeChat verschickt – pro Minute. Ein Markt, den auch WhatsApp im Blick haben dürfte. Sonja Álvarez

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