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Vor der Antoniwkabrücke im südukrainischen Cherson sind Radarreflektoren zu sehen.

© Alexander Ermochenko/Reuters

Nach ukrainischem Himars-Angriff: Russland schützt dringend benötigte Nachschubroute mit „Phantombrücke“

Ukrainische Offizielle vermuten, dass Russland die Antoniwkabrücke in Cherson durch eine schwimmende Brücke ersetzt. Satellitenfotos zeigen einen anderen Plan.

Durch die schwere Beschädigung der wichtigsten Brücken über den Fluss Dnjepr in der Stadt Cherson haben die Ukrainer die Russen gezwungen, ihre Nachschubroute schnellstmöglich wieder instand zu setzen. Ein Unterfangen, das nicht einfach zu sein scheint. Derzeit ist eine Fähre die einzige Möglichkeit, Nachschub über den Dnjepr zu bekommen.

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In der vergangenen Woche machten bereits Berichte wie in der „New York Times“ die Runde, dass Russland versuche, eine schwimmende Brücke neben der schwer beschädigten Antoniwkabrücke zu errichten, während die Restaurationsarbeiten laufen. Ein Offizieller der Regionalregierung in Cherson schrieb, dass die Russen mit vier Schleppern versuchten, die Teile der schwimmenden Brücke zu befestigen.

Der Chef der ukrainischen Militärverwaltung in Cherson war der Ansicht, dass der russische Versuch zum Scheitern verurteilt sei, weil „die Strömung des Flusses es unmöglich mache, die Übergänge zu errichten“. Und offensichtlich versuchte Russland es auch gar nicht erst. Vielmehr will Russland verhindern, dass die Ukrainer die Brücken mit Raketen komplett zerstören.

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Auf Satellitenfotos und Videoaufnahmen von Fährüberfahrten neben der schwer beschädigten Antoniwkabrücke in Cherson ist zu sehen, dass die russischen Truppen dort keine schwimmende Brücke, sondern Radarreflektoren installieren. Das berichtet auch das US-Magazin „The War Zone. Die Reflektoren stehen im Wasser und hängen an den beiden wichtigsten Brücken, wie auf Bildern zu sehen ist.

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Durch die Reflektoren sollen radargeleitete Raketen verwirrt werden, sodass sie die Brücke nicht treffen, sondern den Bereich, wo die Reflektoren sind. Denn durch die Reflektoren erscheint auf dem Radar eine „Phantombrücke“ westlich der Antoniwkabrücke.

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Allerdings werden die Reflektoren den Russen nicht gegen die US-amerikanischen Mehrfachraketenwerfer Himars helfen, mit denen die Ukrainer die Brücken schwer beschädigt hatten. Denn die Himars schießen keine radargesteuerten Raketen ab. Die Raketen der Himars können per GPS auf ein Ziel gesteuert werden.

Die Errichtung der „Phantombrücke“ scheint die einzige Möglichkeit Russlands zu sein, die Brücke zu schützen. Es bleibt allerdings unklar, ob die Ukraine überhaupt eine Interesse daran hat, die Antoniwkabrücke komplett zu zerstören. Denn das würde den Nachschub bei einer möglichen Gegenoffensive ebenso erschweren, wie der russische Nachschub derzeit gestört ist. Und schließlich geht die Ukraine offenbar davon aus, dass die größte Chance auf Erfolg für eine solche Offensive im Westen der Region Cherson liegt.

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