zum Hauptinhalt
Der PNN-Newsletter - heute von Jana Haase.

© TSP

Potsdam HEUTE, 16. September 2022: Eine Verbeugung vor der Ukraine

Die wichtigsten Termine, die interessantesten Themen und News. Alles, worüber Potsdam spricht, im PNN-Newsletter „Potsdam Heute“. 

Guten Morgen,

„War ▶ 816 km“ - 816 Kilometer bis zum Krieg. So war es auf der Handtasche einer Teilnehmerin bei der Preisverleihung des M100-Mediengipfel am Donnerstagabend im Orangerieschloss von Sanssouci zu lesen. Die Veranstaltung stand unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der Kämpfe, die sich seit dem 24. Februar nur eine Tagesreise von Deutschland entfernt abspielen.

Den diesjährigen M100 Award nahm der frühere Boxweltmeister Wladimir Klitschko stellvertretend für das Volk der Ukraine entgegen: Die Veranstalter würdigten damit, dass sich die Ukrainerinnen und Ukrainer „seit Monaten mit eiserner Standhaftigkeit gegen die brutale Invasion Russlands“ wehren und ihre Freiheit und Souveränität verteidigen. Klitschko verwies auf die Bedeutung auch für die westliche Welt: „Wir kämpfen für alle hier und alle in der sogenannten freien Welt“, sagte er nach der Verleihung.

Gäste bei der Verleihung des M100 Awards im Orangerieschloss von Sanssouci.
Gäste bei der Verleihung des M100 Awards im Orangerieschloss von Sanssouci.

© Jens Schlueter/AFP

Der Preis kommt zu einer Zeit, in der die Ukraine die Angreifer erstmals substanziell zurückdrängen konnte. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach in Potsdam von „beeindruckenden Geländegewinnen“: Seit Anfang September hat die ukrainische Armee nach Angaben von Präsident Selenskyj ein Gebiet von mehr als 6000 Quadratkilometern von den russischen Besatzern befreit - das entspricht einem Drittel der Fläche von Sachsen.

Deutschland werde die Ukraine weiter unterstützen, machte der Kanzler am Abend klar: „Wir helfen mit schwerem militärischem Gerät, mit Munition, mit der Ausbildung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten, denn ihr Kampf ist auch unser Kampf.“ Bei seinem Besuch in der Ukraine im Juni habe es ihn „zutiefst berührt zu sehen und zu hören, dass dort Ukrainerinnen und Ukrainer an der Front für ihr Leben und ihr Land kämpfen, die nie damit gerechnet haben, das einmal tun zu müssen“, berichtete Scholz.

Unter ihnen seien Arbeiterinnen, Schriftsteller, Lehrerinnen, Architekten und Verkäufer: „Sie alle haben ein normales Leben geführt und müssen nun ihre Familien und ihre Häuser im Krieg verteidigen.“ Der Frieden in Europa beruhe darauf, „dass unsere Grenzen unverrückbar sind“, betonte er.

Wladimir Klitschko und Olaf Scholz beim M100 Media Award.
Wladimir Klitschko und Olaf Scholz beim M100 Media Award.

© Sebastian Gabsch

Eröffnet worden war das Medientreffen von der ukrainischen Journalistin Olga Rudenko, Chefredakteurin des Kyiv Independent, einer der wichtigsten Zeitungen in dem angegriffenen Land. Sie sprach von russischen Fake News, wonach russische Soldaten keine Kriegsverbrechen begehen würden. „Doch unsere Journalisten waren bei den Angehörigen der Opfer – es ist so passiert.“

Im kommenden Winter werde man an vielen Stellen den Preis für Freiheit und künftigen Frieden zahlen – in Deutschland finanziell, in der Ukraine mit Menschenleben. „Wenn wir zusammenstehen, wird der Preis kleiner“, sagte Rudenko. Sie wolle keine Vorhersagen über den Krieg machen, sagte sie, außer der einen: „Die Ukraine wird gewinnen - es ist nur eine Frage der Zeit und des Preises.“ Mehr zu dem Medientreffen lesen Sie im Text meines Kollegen Henri Kramer.

Auch im heutigen Newsletter

  • Kommando zurück: Das Kiezbad am Stern soll doch wieder geöffnet werden
  • Bad-Bonus für Werderaner: Das Sport- und Familienbad der Haveltherme soll für Auswärtige teurer werden
  • Auszeichnung für Zivilcourage: Anwalt und Facebook-Kritiker Chan-Jo Jun mit Max-Dortu-Preis geehrt
  • ...und jede Menge mehr

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false