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BERLINER Chronik: 25. Juli 1987

West- und Ost-Berlin wetteifern um das größte Wasserfest anlässlich des Stadtjubiläums.

Ganz Berlin steht im Bann der doppelten Schiffsparaden zum 750. Stadtjubiläum. In Ost-Berlin nennt man es Wasserfest, in West-Berlin heißt die Veranstaltung Wasserkorso. Hunderttausende Zuschauer begeistern sich an den Ufern jeweils in ihrem Teil der Stadt für das Schauspiel. Beim West-Wasserkorso ziehen 100 Boote von der Kreuzberger Lohmühlenbrücke zum Tegeler Hafen, wo am Abend bei Schiffsillumination, Sirenenkonzert und Wasserfeuerwerk groß gefeiert wird. Vom Schwarzwälder Floß, Torfkähnen und venezianischen Gondeln bis zum Ozeanriesen im Kleinformat ist alles da bei der maritimen Parade. Zuvor hatte es tagelang große politische Aufregung um eingeladene niederländische Schiffer gegeben. Im Transit auf Wasserstraßen durch die DDR wurden sie bedrängt, 16 der 28 Boote nur in Ost-Berlin mitmachen zu lassen.

Die Ost-Show ist größer als die auf der anderen Seite der Mauer. Das Wasserfest dauert außerdem gleich zwei Tage, am zweiten ziehen auch die bedrängten Niederländer im Konvoi der 550 Schiffe von Treptow über die Spree und die Dahme zum Müggelsee. Selbst das „schwimmende Rote Rathaus“ ist bei dem Umzug zu sehen. Etwa 300 Veranstaltungen an den Ufern bieten den Besuchern allerlei Kurzweil. Brigitte Grunert

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