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Seit Sonnabend ist Beate Ostertag als oberste Polizeisprecherin Berlins im Amt.

© Polizei Berlin

Ab jetzt trägt sie Uniform: Beate Ostertag ist die neue Sprecherin der Polizei Berlin

Die 47-Jährige ist die erste Frau an der Spitze der Pressestelle. Zuvor war sie beim LKA etwa für politisch motivierte Delikte und Clankriminalität zuständig.

An die Uniform muss sich Beate Ostertag noch gewöhnen. Aber seit Sonnabend ist die 47-Jährige die neue und damit überhaupt die erste oberste Sprecherin der Polizei Berlin. Sie übernimmt den Posten von Thilo Cablitz, der sich nach mehr als vier Jahren anderen Aufgaben widmet.

Im Gegensatz zu Cablitz, der von der Schutzpolizei kam, spielte die Uniform in Ostertags Karriere bislang kaum eine Rolle, denn sie ist Kriminalbeamtin, das Landeskriminalamt ihre berufliche Heimat. Eine Uniform musste sie dort nicht tragen. Aber jetzt als Sprecherin präsentiert die Kriminaloberrätin die Behörde, die Uniform macht sie vor Kameras als das neue Gesicht der Behörde erkennbar.

Bislang achtete Ostertag darauf, dass im Internet kein Bild von ihr zu finden ist. Generell hat über sie im Netz bislang nur wenig gestanden – aus gutem Grund. Denn sie arbeitete in äußerst sensiblen Bereichen des LKA, die Beamten dort müssen auch ihr Privatleben schützen.

Seit Sonnabend ist Beate Ostertag als oberste Polizeisprecherin Berlins im Amt.

© Polizei Berlin

Aus Brandenburg zog es Ostertag zur Polizei Berlin, nach dem Abitur begann sie 1993 das Studium für den gehobenen Polizeivollzugsdienst. Danach war sie in einer Direktion tätig und kam 1998 ans LKA. Dort ermittelte sie erst im Bereich Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung, dann ging sie zum Staatsschutz, der sich um politisch motivierte Kriminalität kümmert. Dort war Ostertag als Ermittlerin und Auswerterin für Islamisten zuständig, später war sie im Stab des LKA mit der strategischen Planung der stadtweiten Kriminalitätsbekämpfung befasst.

Im Jahr 2016 schaffte Ostertag mit einem Masterstudium den Aufstieg in den höheren Dienst, daher die zwei goldenen Sterne auf den Schulterklappen ihrer Uniform.

Nach dem Studium ging Ostertag zum Morddezernat. Ihr Name tauchte danach vor allem im Zusammenhang mit dem Terroranschlag am Breitscheidplatz auf. Denn Ostertag war Mitglied der Nachbereitungskommission der Polizei zu dem Anschlag. Im Herbst 2017 wechselte sie in die Innenverwaltung und arbeitete dort bei der Fachaufsicht über die Kriminalpolizei, insbesondere in Sachen Wirtschaftskriminalität.

Koordinierungsstellen zur Bekämpfung von Clankriminalität mit aufgebaut

Ein weiteres Mal tauchte ihr Name dann Ende 2018 auf – es ging um Clankriminalität. Der damalige Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt, nachdem über Jahrzehnte kaum etwas gegen Clankriminalität getan wurde.

Ostertag baute in Berlin und bundesweit Koordinierungsstellen zur Bekämpfung der Clankriminalität mit auf, ebenso beim LKA das Zentrum für Analyse und Koordination zur Bekämpfung krimineller Strukturen. 2020 dann wieder ein Wechsel, diesmal wurde sie Dezernatsleiterin und führte das Mobile Einsatzkommando „Aufklärung/Operative Dienste“.

Dies ist etwa im Einsatz, um die Lage bei Demonstrationen aufzuklären. Bei den Corona-Protesten in Berlin hatte Ostertag also viel zu tun. Künftig wird sie das bei solchen Anlässen nicht mehr im Hintergrund machen – sondern vor den Kameras. Mit Beate Ostertag, Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und Polizeipräsidentin Barbara Slowik sind nun die am häufigsten in der Öffentlichkeit zu sehenden Gesichter der Berliner Sicherheitsbehörden erstmals alle weiblich.

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