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Einsatzwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht bei einem Einsatz in Berlin, Deutschland.

© imago/Ralph Peters

Anklage nach Eifersuchtstat in Reinickendorf: Handgranate auf Ex-Geliebte und Rivalen geworfen

Ein Serbe soll Ende Mai versucht haben, seine 20 Jahre jüngere Ex-Partnerin und deren neuen Mann zu töten. Mit einer Handgranate lauerte er ihnen auf, dann griff er noch zum Messer.

Er machte sich extra aus dem Südwesten Serbiens, aus der Grenzregion zum Kosovo, auf den Weg nach Berlin-Reinickendorf. Das sind mindestens 17 Stunden Autofahrt, mindestens 1500 Kilometer. Und M. O. hatte eine Handgranate im Gepäck – für seine 20 Jahre jüngere Ex-Frau und deren neuen Liebespartner. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den 61-Jährigen erhoben.

Es war am 25. Mai, ein Donnerstag. Um 23.15 Uhr soll O. in der Pankower Allee in Reinickendorf vor einem Einfamilienhaus gestanden haben. Dort soll er seiner 42 Jahre alten Ex-Frau, einer Serbin, und ihrem neuen, 61 Jahre alten Partner aus Bosnien aufgelauert haben. Als sie mit ihm und einer Bekannten vor dem Haus erschien, soll O. die Handgranate auf die drei geworfen haben.

Er soll die Trennung nicht überwunden haben

Die Staatsanwaltschaft geht von einem klaren Motiv aus: Eifersucht – und weil O. „die Trennung nicht überwunden haben soll“. Die Handgranate zündete und explodierte, die 48-jährige Bekannte und der Liebesrivale wurden schwer verletzt. Der mutmaßliche Tötungsplan des Serben schlug fehl.

Deshalb soll O. zu anderen Mitteln gegriffen haben. Mit einem Messer soll er mehrmals auf den bereits schwer verletzten Mann seiner Ex-Frau eingestochen haben. Der schwebte in Lebensgefahr und konnte laut Staatsanwaltschaft nur durch eine Notoperation gerettet werden.

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Polizisten fanden ihn in einer Kleingartenanlage

Die Ex-Partnerin versuchte zu fliehen, O. soll sie verfolgt und mehrfach auf sie eingestochen haben. Erst ihr Sohn konnte den Mann abhalten. O. ist dann, so meldete es die Polizei nach der Tat, in eine Kleingartenanlage geflüchtet. Polizisten einer Einsatzhundertschaft fanden Mann dort und nahmen ihn fest.

Fast zwei Monate nach der Tat hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage am Landgericht gegen den Mann erhoben. Vorgeworfen werden ihm drei Taten: Versuchter Mord aus niedrigen Beweggründen, beim Handgranatentwurf geht es auch um Heimtücke und den Einsatz gemeingefährlicher Mittel. Weitere Anklagepunkte sind gefährliche Körperverletzungen, Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

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