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Umbau der St.-Agnes-Kirche.

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Architekturpreis Berlin 2016 - Berlins beste Bauten: Mut ist gut

Bausenator Geisel plädierte bei der Vergabe des Architekturpreises für mehr ungewöhnliche Bauten. Den Hauptpreis errang das Architekturbüro Brandlhuber für den Umbau der ehemaligen St.-Agnes-Kirche.

Gut bauen geht – wenn man will. Die Vergabe des Architekturpreises Berlin 2016 am Freitagabend im Palais am Funkturm vor über 1000 Gästen zeigte deshalb nicht nur die Vielfalt und Originalität von Bewerbungen, sondern war eine Demonstration für anspruchsvolles und originelles Bauen in Berlin.

Der Preis dokumentiere „die schöpferische Kraft von Architektur, wie sie zu unserer dynamischen und kreativen Stadt passt“, sagte Bausenator Andreas Geisel (SPD). „Nur Mut, trauen Sie sich was“, forderte Geisel Architekten und Bauherren auf: „Angemessene Architektur ist mutige Architektur“. Berlin unterscheide von anderen Städten, dass „wir wild und spannend sind“. Deswegen müsse die Stadt „aufpassen, dass wir nicht zu glatt werden“.

Den Hauptpreis der Fachjury errang unter 111 Bewerbungen das Architekturbüro Brandlhuber für den Umbau der ehemaligen St.-Agnes-Kirche in der Alexandrinenstraße in Kreuzberg in ein Kunst- und Kulturzentrum. Die Jury würdigte Brandlhuber als „entschiedenen Verfechter eines radikalen, realistischen Umgangs mit dem städtebaulichen und architektonischen Vermächtnis der jüngsten Vergangenheit“.

Alle drei Jahre wird der Architekturpreis Berlin vergeben

Die Umnutzung der denkmalgeschützten Kirche aus den fünfziger Jahren, gebaut vom damaligen Berliner Regierungsbaurat Werner Düttmann, erforderte einen besonders sensiblen Umgang. Eine neu eingesetzte Ebene aus Beton ermöglichte die Nutzung als Galerie. Der soziale Charakter des öffentlich zugänglichen Orts wird dadurch betont, dass es neben der Galerie König eine Bildungseinrichtung, ein Kunstbuchverlag, ein Kulturmagazin und ein Café gibt.

Den Publikumspreis gewann die Kantine der École Voltaire in Tiergarten.

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Der Publikumspreis, zu dem der Tagesspiegel mit einer Serie die Leserinnen und Leser zum Online-Votum aufgerufen hat, ging an den Neubau der Kantine École Voltaire in der Kurfürstenstraße 53 in Tiergarten. Das vom Architekturbüro Martin Schmitt entworfene, pappelholzverkleidete Gebäude auf dem Gelände der französischen Schule bekam von den 5200 Teilnehmern die meisten Stimmen. Entstanden ist ein vielfältig nutzbares Gebäude, das sich verschiedenen Bedürfnissen anpasst und warm, einladend, leicht und spielerisch wirkt.

Alle drei Jahre wird der Architekturpreis Berlin vergeben – teilnahmeberechtigt sind in diesem Zeitraum fertiggestellte Bauten. Die Auszeichnung des unabhängigen Vereins Architekturpreis Berlin genießt hohe Wertschätzung. Ausdruck dafür ist auch die hochkarätige Jury. Neben dem Vorsitzenden Chris Dercon, Chef der Londoner Tate Modern Gallery, waren mit Susannah Drake aus New York, Ellen van Loon aus Rotterdam und Vanessa Carlow aus Kopenhagen weitere große Namen vertreten.

Alle Interessierten haben auch nach der Preisvergabe noch Gelegenheit, ausführlich die Bewerbungen anzuschauen. Alle 111 eingereichten Arbeiten werden vom 20. Juni bis 17. Juli im Verlagsgebäude des Tagesspiegels am Anhalter Bahnhof gezeigt. Der Eintritt ist frei.

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