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Am Ball. Beim Youth Olympic Day in Mitte anlässlich der Olympischen Spiele der Nachwuchssportler in Singapur traten tänzerische Ballkünstler auf, eine Mädchenband präsentierte Hiphop, und Popstars aus Singapur bekamen Applaus (siehe auch Seite 17). Foto: Davids

© DAVIDS

Berlin: Arena an der Quadriga

Singapur warb am Brandenburger Tor für seine „Youth Olympic Games“

Berlin - Shanice Craft hat wohl mit den besten Überblick in der Arena am Brandenburger Tor. Wie groß die Athletin ist? „Ein Meter zweiundachtzig.“ Die 17-Jährige aus Mannheim war vergangenes Jahr bei der U 18 Leichtathletik-Weltmeisterschaft für Junioren dabei. Jetzt steht die Diskuswerferin und Kugelstoßerin strahlend auf dem Platz des 18. März in Mitte. „Ich bin stolz, zur Premiere der Youth Olympic Games nach Singapur zu reisen.“

Craft trägt schon den weißen Sportdress der deutschen Nationalmannschaft mit den schwarzrotgoldenen Farben, die soeben bei der Fußball-WM für die neue Leichtigkeit der Deutschen standen und die gesellschaftliche Bedeutung des Spitzenssports symbolisierten. Vom 14. bis 26. August treten auch 70 deutsche Jugendliche in Asien in den gleichen Sportarten an wie ihre Olympia-Idole. „Ich bin gespannt auf die Jugendlichen aus anderen Ländern und die Kultur der Gastgeber“, sagt Craft am Samstag am Berliner Promotion-Tag „Youth Olympic Day“. Rund 10 000 Besucher waren nach Angaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) mit dabei. „Berlin – Celebrating City“ steht am Tor auf einem Plakat.

Schon vormittags hatten Sportsenator Erhart Körting, Singapurs Botschafter Jacky Foo, DOSB-Präsident Thomas Bach und Bezirksvertreter beim Verein SC Siemensstadt die Spiele gewürdigt. Jetzt lassen sich viele Touristen am Pariser Platz vor der Kulisse der Sportlerbühne, der Großbildleinwand, des Basketballplatzes fotografieren. Basketballstar Dirk Nowitzki, Fahnenträger der deutschen Olympiamannschaft in Peking 2008, war dabei, als das Feuer für die Jugendolympiade auf dem Pariser Platz entzündet wurde – die Flamme aus Athen kam in einer Sicherheitslaterne mit dem Flugzeug hierher und wurde gestern durch Berlin gerudert.

Zwischen den Säulen des Tores schreibt eine Urlauberin Tagebuch. Francis Chong und seine Kolleginnen aus Singapur tragen hingegen Taschen mit dem violettfarbenen Pressematerial mit sich herum. „Guten Tag, freut mich, Sie kennenzulernen“, stellt sich Chong, „Deputy Chief Executive Officer“ des Organisationskomitees im besten Deutsch vor. „Natürlich geht es bei den Spielen um sportliche Höchstleistungen“, sagt der Mann aus Singapur auf Englisch weiter, „aber es ist auch wichtig, dass die jungen Menschen aus aller Welt ihre Kulturen kennenlernen.“ Dann übergibt er seine Visitenkarte mit beiden Händen. Eine asiatische Geste der Höflichkeit, wie sie auch die Berliner Teilnehmer der Olympischen Jugendspiele von der Reinickendorfer Romain-Rolland-Oberschule in Singapur kennenlernen werden.

Auf der Bühne bekam auch Ronny Ziesmer Applaus, der frühere Leistungsturner, der seit seinem schweren Unfall gelähmt ist. jetzt Handbiken trainiert. „Das Internationale Olympische Komitee und das Internationale Paralympische Komitee prüfen auch Paralympische Jugendspiele“, sagt Chong. Diskuswerferin Shanice Craft, ihr Vater stammt aus den USA, die Mutter aus Deutschland, trainiert viermal die Woche. „Die Teilnehmer sollen aber nicht den Spaß am Sport aus den Augen verlieren“, sagt Fünfkämpferin Lena Schöneborn, die bei Olympia in Peking Gold holte, ins Mikro. Annette Kögel

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