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Großer Andrang. Auch Lars Eidinger kam zum Berlinale-Empfang der NRW Filmstiftung in die Landesvertretung.

© Hanna Boussouar/HANNA BOUSSOUAR

Begehrter Empfang: Filmstiftung NRW feiert Berlinale-Erfolg mit rund 1000 Gästen

15 Filme bei der Berlinale und viele kreative Frauen gab es für die mächtige Filmstiftung NRW in Berlin am Sonntag zu feiern. Die Gastgeber hoffen, dass nach Jahren der Krise alle Kinogänger zurückkehren.

Die Bändchenjäger sind wieder unterwegs. Wie begehrt die Party war, merkten die Träger jener glänzenden Stoffbändchen, die sie als legitime Gäste auswiesen, am späten Sonntagabend rund um die Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Berlin noch auf dem Heimweg, wenn Fremde sie darum baten, um selbst eingelassen zu werden.

Innen feierte die mächtige Filmstiftung des Landes stolze 15 Berlinale-Beiträge, davon drei allein im Wettbewerb, mit 1000 Gästen und exotischen Delikatessen wie der „Münsterländer Herrencreme“. Manche Stammgäste staunten, weil alles noch genauso aussah wie vor drei Jahren, als der letzte Berlinale-Empfang hier zelebriert wurde.

Noch nicht jeder Fan hat den Weg zurückgefunden ins Kino.

Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen

Allein die VIP-Liste umfasste über fünf engbedruckte Seiten. Unter anderem war etwa Willem Dafoe dabei, denn auch der Film „Inside“ wurde mit Mitteln des Landes gefördert.

Für Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der zusammen mit der Geschäftsführerin der Stiftung, Petra Müller, als Gastgeber fungierte, sind aber nicht nur die Filme, „die noch lange in uns nachklingen“, wichtig. „Sie brauchen auch Publikum“, sagte er. „Noch nicht jeder Fan hat den Weg zurückgefunden ins Kino“.

Die Trailer etwa von „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ oder „Bis ans Ende der Nacht“ machten jedenfalls auch jenen Lust, die nicht ganz so tief im Filmgeschäft stecken.

Nur die Karnevalsgesänge fehlten

Jens Spahn (CDU) mit seinem Wahlkreis im westlichen Münsterland freute sich über das Wiedersehen mit Politiker-Kollegen aus Düsseldorf. Und die Stimmung war so ausgelassen, dass auch Rheinländer, die den Vorabend des Rosenmontags vielleicht lieber unter heimischen Narren verbracht hätten, allenfalls die einschlägigen Gesänge vermissen mussten.

Der Präsident der Filmförderungsanstalt Berlin, Bernd Neumann, zeigte sich besonders berührt von „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“. Die meisten Schauspieler haben während der Berlinale hingegen keine Zeit zum Filmegucken.

Ich ziehe alle meine Lieblingskleider an.

Christine Urspruch, Schauspielerin

Meltem Kaptan, die Bärengewinnerin vom letzten Jahr, konnte dieses Jahr die Empfänge vergleichsweise entspannt genießen, weil nicht mehr alles so emotional und aufregend ist. „Ich genieße die intensiven Gespräche“, sagte sie.

Keine Ermüdungserscheinungen beim Nachwuchs

Die Frage, was man denn bloß anziehen soll bei dem ständigen Schaulaufen, hat Christine Urspruch, einer der Stars im Münsteraner Tatort, ganz pragmatisch gelöst. „Ich ziehe alle meine Lieblingskleider an“, sagte sie fröhlich in einem in verschiedenen Rottönen leuchtenden Outfit.

Die European Shooting Stars hatten hier noch einen weiteren großen Auftritt, zeigten aber keinerlei Ermüdungserscheinungen vom Marathon auf dem Weg zum Ruhm.

Petra Müller war besonders glücklich, dass bei den Beiträgen der Stiftung diesmal „sehr viele Frauen in kreativer Verantwortung“ waren.

Obwohl die Reden angenehm kurz waren, konnten die Gäste währenddessen mal wieder nicht aufhören, miteinander zu reden. Nicht mal die lustig drohende Idee des Moderators Dominik Porschen, einfach mal kurz die Bar zu schließen, brachte die Leute zum Verstummen. Die Bändchenjäger sind eben nicht das einzige Problem. Aber die Freude darüber, dass die Welt doch noch nicht untergegangen ist, überstrahlte alles.

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