zum Hauptinhalt
Der Alexanderplatz ist einer der wärmsten Orte in Berlin.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin: Der Sommer kehrt zurück: Am Alexanderplatz wird eine neue Wetterstation eröffnet

Am 26. August will der Deutsche Wetterdienst eine neue Wetterstation unweit des Alexanderplatzes in Mitte eröffnen. Der Ort gilt als einer der wärmsten der Stadt.

Das Klima am Alexanderplatz gilt als rau. Meteorologen halten es dagegen eher für heiß. Aber ganz genau wissen sie es nicht, weil die 1969 in Betrieb gegangene Wetterstation am Fuße des Fernsehturms seit den 1990ern mehrfach außer Betrieb genommen wurde und umziehen musste. Doch jetzt gibt es eine neue, direkt an der Ecke Spandauer/Karl-Liebknecht-Straße. Am nächsten Mittwoch wird sie von Deutschem Wetterdienst (DWD) und Stadtentwicklungsverwaltung feierlich eröffnet.

Genau genommen handelt es sich um die erste „Stadtklimastation“, die als Basis eines DWD-Sondermessnetzes die Klimaentwicklung in den Großstädten erfassen soll. Die gelten in Hitzeperioden als problematisch, weil Gebäude und Steinböden die Hitze speichern und nachts abstrahlen wie Öfen.

Rekorde könnten gebrochen werden

Wie stark dieser Effekt ist, zeigte sich schon an den Messwerten der alten Station: Die registrierte in manchen Jahren rund ein Dutzend „Tropennächte“ mit mindestens 20 Grad. An vielen ländlichen DWD-Stationen gibt es nicht mal eine Tropennacht pro Jahr.Und auch die These von der Stadt als Hitzeinsel im Klimawandel wird gestützt: Allein in der Periode von 1981 bis 2010 stieg die mittlere Jahrestemperatur an der Station von 9,9 auf 11,04 Grad an.

Die Chancen sind gut, dass am Fernsehturm künftig offizielle Rekorde gebrochen werden. Aktuell sind 38,9 Grad zu überbieten, die Anfang August an der – ebenfalls noch relativ neuen – Station Kaniswall in Köpenick gemessen wurden.

Vergangenen Tage fast herbstlich

Nach dem Hitzerekord fühlten sich die vergangenen Tage fast herbstlich an. Ursache des Gewölks war eine Luftmassengrenze, die seit Tagen fest wie Kaugummi auf den Wetterkarten klebte und in einem schmalen Streifen Dauerregen brachte. Dieser Streifen reichte von der Nordsee bis ans Schwarze Meer, also diagonal über Deutschland. Berlin lag am Rand: Im Südwesten begann kurz hinter Potsdam der Regen, während an der Oder schon wieder die Sonne schien. Am Mittwoch löste sich das Wolkenband auf.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false