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Berliner Nahverkehr in der Krise: Die BVG hat jetzt einen Sanierungsfahrplan
Der BVG-Chef kündigt Verbesserungen bei der U-Bahn ab Herbst 2025 an – für manche Linien. Die Information über Störungen soll schon jetzt besser werden.
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Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gehen davon aus, dass die U-Bahnen auf den sogenannten Kleinprofillinien U1 bis U4 in der zweiten Jahreshälfte 2025 wieder zuverlässiger und häufiger fahren werden. Ab dem Herbst könnten die Kapazitäten allmählich erhöht werden, wenn die ersten Neufahrzeuge in den Fahrgastbetrieb gegangen sind und die teils uralte und störanfällige Bestandsflotte ergänzen, sagte BVG-Chef Henrik Falk am Mittwoch im Verkehrsausschuss.
Zuerst soll die U3 mit den neuen Zügen bestückt werden, wovon die Fahrgäste auch dadurch profitieren würden, dass dann künftig acht der bisher üblichen sechs Wagen rollen. 140 neue Kleinprofilwagen sollen ab September auf die Strecke kommen. In der zweiten Jahreshälfte 2026 sollen 236 neue Wagen für die Großprofillinien U5 bis U9 folgen, im Jahr darauf 108 weitere.
Als Ziel gab der BVG-Vorstandsvorsitzende im Parlament eine Quote von 99 Prozent Zuverlässigkeit aus. Auf dem Höhepunkt der aktuellen U-Bahn-Krise im Herbst 2024 habe die Zuverlässigkeit – also der Anteil der tatsächlichen Fahrten am Plan – bei 85 Prozent gelegen und sich inzwischen auf 95 Prozent berappelt.
Die BVG hat an einigen Stellen den Anschluss verloren.
Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG
Bis 2027 allerdings gilt bei der BVG weiter die Devise: „Stabilität vor Wachstum“, wie Falk sagte. Der Anfang sei auch durch den Einstellungsrekord von 2600 neuen Mitarbeitern im vergangenen Jahr gemacht worden. Mit flexibleren Schichtplänen wolle die BVG ihre Ressourcen künftig effektiver einsetzen und als Arbeitgeber attraktiver werden.
Um nicht sehenden Auges in die nächste Krise zu geraten, muss die BVG nach Angaben von Falk dringend beim Bau ihrer neuen Betriebshöfe – für E-Busse an der Säntisstraße sowie in Schöneweide, für Straßenbahnen in Adlershof – vorankommen und die Werkstätten für die neuen U-Bahn-Züge herrichten.
Um die Fahrgäste bei den aktuellen Problemen wenigstens besser zu informieren, würden seit Ende 2024 Mitarbeiter in den Leitstellen manuell in den Apps und online auf kurzfristige Ausfälle hinweisen. Zum Jahreswechsel sei ein Pilotprojekt für deutsche und englische Live-Ansagen zu Ausfällen und Störungen bei der U-Bahn gestartet.
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