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Pläne für den Europaplatz am Hauptbahnhof

© Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Berliner Provisorium hat ein Ende: Entwurf für Umgestaltung des Europaplatzes am Hauptbahnhof ausgewählt

Seit Jahren ist der Europaplatz ein Provisorium. Nun sollen Dresdner Architekten die Neugestaltung übernehmen. Geplant sind ein „Grüner Schirm“ und überdachte Fahrradstellplätze.

Ein Dresdner Architekturbüro soll den Europaplatz am Berliner Hauptbahnhof umgestalten. Wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Donnerstag mitteilte, habe eine Jury den Entwurf der Rehwaldt Landschaftsarchitekten ausgewählt.

Geplant ist demnach ein „Grüner Schirm“ aus Bäumen an der Invalidenstraße mit Sitzmöglichkeiten, 180 Fahrradstellplätzen und einer Jelbi-Station. Mit dem Umbau sollen sich die Aufenthaltsqualität und die Umsteigequalität verbessern.

Das Landschaftsarchitekturbüro werde nun mit den weiteren Planungen beauftragt, hieß es von der Senatsverwaltung. Bis Sommer 2024 sollen die Planungen abgeschlossen und anschließend mit der Umsetzung begonnen werden. Der Umbau soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

Leitbild „Entrée Berlin“

Zum Dresdner Entwurf teilte die Stadtentwicklungsverwaltung mit: „Ziel der Verfasserinnen und Verfasser ist es, eine möglichst großzügige, offene Platzfläche auszuformen, die den ankommenden Reisenden ein freundliches Willkommen bietet. Unter dem Leitbild ‚Entrée Berlin‘ soll ein urbaner, einladender Platzraum in der Mitte der Stadt entstehen, der eine gute Orientierung und atmosphärische Aufenthaltsorte bieten soll.“

Der Entwurf für die Umgestaltung der Landschaftsarchitekten.
Der Entwurf für die Umgestaltung der Landschaftsarchitekten.

© Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Gegenüber dem Bahnhofsgebäude soll ein „Grüner Schirm“ aus Bäumen entstehen, ein durchlässiger Raum, der einen Aufenthaltsort bilden und den Platz von der Invalidenstraße abschirmen soll. Vom Bahnhof bis zur Invalidenstraße soll eine barrierefreie Oberfläche aus geschliffenem Asphalt entstehen. Diese soll so gestaltet werden, dass ein „warmer und auch lebhafter Gesamteindruck“ entsteht, der dem eines Terrazzobelages ähneln soll, wie es hieß.

Regenwasser werde in Schlitzrinnen aufgefangen und größtenteils in den nördlichen Bereich geführt, wo es im „Grünen Schirm“ gesammelt werde. Dort sollen die Bäume das Wasser aufnehmen. Durch das Verdunsten über die Kronen entstehe ein kühlender Effekt für die Umgebung und die Kanalisation werde entlastet, hieß es von der Verwaltung.

Am östlichen Rad des Platzes sollen Jelbi-Stationen und Fahrradparken untergebracht werden sowie ein möglicher Standort für ein WC. Diese sollen in einem einfachen Gebäude mit begrüntem Dach zusammengefasst werden.

„Das Konzept von Rehwaldt Landschaftsarchitekten hat mich und die Jury überzeugt, mit einer starken offenen und einladenden Geste“, teilte Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt mit. „Der künftige Europaplatz Süd wird ergänzt durch ein grünes Baumdach entlang der Invalidenstraße und einer klaren Kante mit Fahrradabstellmöglichkeiten und weiterer Infrastruktur nach Osten hin.“

Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) teilte mit: „Endlich bekommt der nördliche Eingang des Hauptbahnhofs einen übersichtlichen und einladenden Vorplatz. Das Konzept des Siegerentwurfs verspricht hier einen Platz zu schaffen, auf dem sich die Reisenden und Gäste des Hauptbahnhofs schnell und einfach orientieren können.“ Und weiter: „Ich freue mich sehr darauf, dass dieser jetzt noch sehr unübersichtliche Ort zu einem einladenden Entrée Berlins wird.“

Mit der Umgestaltung soll das aktuelle Provisorium vor dem Berliner Hauptbahnhof ein Ende haben. Nachdem der Bahnhof bereits 2006 eröffnet wurde, sollte der Vorplatz erst nach Abschluss der Baumaßnahme für die neue Nord-Süd-S-Bahnlinie S21 und einem auf dem Platz geplanten Hochhaus endgültig fertiggestellt werden. Doch durch die Verzögerung bei der Fertigstellung der S21-Anbindung wurde aus dem Provisorium, das nur für wenige Jahre geplant war, ein Dauerzustand.

Im Sommer hatte die Stadtentwicklungsverwaltung angekündigt, dass sich das Land, der Bezirk Mitte und die Deutsche Bahn auf die Umgestaltung geeinigt hätten. Schließlich wurden vier Landschaftsarchitekturbüros damit beauftragt, Entwürfe zu erarbeiten, von denen einer nun ausgewählt wurde. Der achtköpfigen Jury gehörten Vertreterinnen und Vertreter des Landes Berlin und der Deutschen Bahn mit fachlicher Unterstützung durch vier Landschaftsarchitektinnen und -architekten an.

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