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© Tagesspiegel Mike Wolff

Berliner Straßenkampf: Warum sind kaum Straßen nach Frauen benannt?

„It’s a man’s world“: Das gilt auch fürs Berliner Straßennetz. Zum Frauentag beleuchtet Team Checkpoint den schleppenden Umbenennungsprozess – und spricht über Frauen, die durchaus eine Straße verdient hätten.

In Berlin gibt es einen Bratvogelweg, den Gurkensteig und die Straße „Im Kinderland“. Nach Johann Wolfgang von Goethe sind acht Straßen und zwei Parks benannt, nach Friedrich Schiller zehn Straßen, ein Platz, ein Park und ein Hof. Theodor Fontane hat es immerhin auf sechs Straßen, einen Platz und eine Promenade gebracht. Und Frauen? Werden in Berlin insgesamt nur 439 von rund 11.000 Straßen, Wege, Plätze und Grünanlagen gewidmet. Wie kann das sein?

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„Wenn man sich anschaut, wer Geschichte schreibt, ist auch klar, dass sich eher männliche Geschichte weiterschreibt“, sagt Historikerin Trille Schünke. „Was aber nicht bedeutet, dass nicht auch Frauen zum Gelingen der Geschichte beigetragen haben.“ Schünke engagiert sich im Berliner Netzwerk „Frauentouren“ für mehr Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum. Im Checkpoint-Podcast spricht sie mit Ann-Kathrin Hipp und Anke Myrrhe über Anwohnerproteste, das Für und Wider von Umbenennungen und vergessene Berliner Frauen, die durchaus eine Straße verdient hätten.

Dass Frauen in Berlin „verstärkt Berücksichtigung finden“ sollen, steht seit 2005 in den offiziellen Ausführungsvorschriften des Straßengesetzes. Die Umsetzung allerdings hakt. Zuständig für die Neu- und Umbenennung sind die Bezirke – und die gehen unterschiedlich vor: In Friedrichshain-Kreuzberg beispielsweise sollen alle neuen Straßen und Plätze Frauennamen bekommen, bis das Verhältnis der Geschlechter ausgeglichen ist. Ergebnis: In den vergangenen 20 Jahren wurden 15 Straßen nach Frauen benannt – und vier nach Männern. In Treptow-Köpenick widmet man (sich) nach wie vor mehrheitlich Männern: 42 Straßen wurden hier nach ihnen benannt, nach Frauen nur zwölf.

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