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Carola Zarth

© Marie Staggat / Marie Staggat

Für den Klimaschutz: „Schulen sollten mehr Handwerken lehren“

In unserer Kolumne „In der Lobby“ kommentieren Vertreter der führenden Verbände, Vereine und Kammern der Berliner Wirtschaft die Lage. Heute: Handwerkskammerpräsidentin Carola Zarth.

Eine Kolumne von Carola Zarth

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Das verlangt einen massiven Umbau hin zur Erschließung der Erneuerbaren Energien und eine deutliche Steigerung der Energie-Effizienz. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wird das notwendige Tempo bei der Energiewende zusätzlich verschärft. Wir alle haben in den vergangenen Monaten erfahren, dass eine versorgungssichere Energie keine Selbstverständlichkeit ist. Und die alten Energiepreise sind endgültig Geschichte.

Doch ohne Handwerk kommt keine Solaranlage aufs Dach und keine effiziente Heizung in den Keller. Aber zunächst muss verhindert werden, dass die wertvolle Energie durch ungedämmte Dächer und Wände oder undichte Fenster verloren geht. Eine Isolierung der Gebäudehülle ist das Gebot der Stunde.

Und so können sich die Betriebe in den klimaschützenden Gewerken aktuell vor Nachfrage kaum retten. Handwerker(innen) der unterschiedlichsten Gewerke dämmen Dächer, Fenster und Fassaden, Elektriker(innen) installieren Effizienztechnik im und am Haus, Heizungsbauer(innen) verbauen ressourcenschonende Wärmepumpen.

Mit jeder neuen Anlage wächst auch das Bewusstsein dafür, dass wir für das Zukunftsprojekt Energiewende dringend auf den handwerklichen Nachwuchs angewiesen sind. Da unterstützt das Werben des Handwerks für die sinnstiftenden und zukunftsträchtigen Karrierechancen. Aber es braucht mehr, um die Fachkräftelücke zu schließen.

Der Lehrerberuf sollte nicht das einzige Arbeitsfeld sein, das junge Berlinerinnen und Berliner in der Schule kennenlernen. Werkunterricht beispielsweise gehört in die Schulen, selbstverständlich auch auf die Klimaberufe ausgerichtet. Wer beruflich ins Handwerk einsteigt, für den ist everyday for future!

An dieser Stelle kommentieren jeden Montag Vertreter der führenden Verbände, Vereine und Kammern der Berliner Wirtschaft die Lage.

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