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Das Preisgericht für den Luisenblock Ost stimmte am 16. Februar für den Entwurf des Ateliers Kempe Thill Thörner Kaczmarek aus Düsseldorf.

© Atelier Kempe Thill Thörner Kaczmarek; Foto: Ulrike Ludwig.

Luisenblock Ost nimmt Formen an: Entwurf für neues Bundestagsgebäude in Berlin steht fest

Der geplante Luisenblock Ost soll das „Band des Bundes“ im Berliner Regierungsviertel vervollständigen. Darin untergebracht werden künftig Verwaltung und Sitzungssäle.

Der seit langem geplante Luisenblock Ost, der das sogenannte Band des Bundes im Berliner Regierungsviertel komplettieren soll, nimmt Formen an: Das Preisgericht des Realisierungswettbewerbes votierte am 16. Februar für den Entwurf des Ateliers Kempe Thill Thörner Kaczmarek aus Düsseldorf.

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) gab die Entscheidung am Dienstagnachmittag bekannt. Das Bürogebäude ist in Holzhybridbauweise aus Holz und Beton geplant und „erfüllt die Anforderungen an nachhaltiges und ressourceneffizientes Bauen in gestalterisch überzeugender Weise“, teilte das BBR mit.

Für das weiträumige Gelände in Berlins Mitte gab es bereits 2009 einen Siegerentwurf des Architektenbüros Kusus und Kusus, der allerdings nicht mehr realisiert werden soll. Nach dem verworfenen Entwurf sollte das „Band des Bundes“ mit einer Ellipse in Höhe Schiffbauerdamm 17 enden. Für einen Büroblock hätte allerdings das Ver.di-Gebäude am Schiffbauerdamm 19 abgerissen werden müssen.

Bund geht von zwei Milliarden Euro Baukosten aus

Für den östlich angrenzenden Luisenblock Ost II soll ein separates städtebauliches Wettbewerbsverfahren durch den Senat ausgelobt werden, dessen Ergebnis dann die Grundlage für ein anschließendes Bebauungsplanverfahren bilden soll. Die Terminplanung sei derzeit in Abstimmung, teilte das BBR mit.

Für die Erweiterung der Bundestagsbauten war zunächst eine Milliarde Euro veranschlagt worden; vor einem Jahr wurde bekannt, dass der Bund inzwischen von Baukosten in Höhe von zwei Milliarden Euro ausgeht.

Im Luisenblock Ost I untergebracht werden sollen unter anderem Teile der Bundestagsverwaltung, die ihre Büros derzeit in verschiedenen Stadtteilen haben. Geplant sind Ausschusssitzungssäle und Büroflächen sowie ein Rechenzentrum, Logistikbereiche, Magazine und Gastronomie.

Das Gebäude umfasst einen Bereich von rund 15.500 Quadratmetern und ist durch die Luisenstraße im Westen, die Stadtbahn im Norden, den Schiffbauerdamm im Süden sowie durch zwei denkmalgeschützte Bestandsbauten im Osten begrenzt.

Der erstplatzierte Entwurf des Ateliers Kempe Thill Thörner Kaczmarek  sieht einen Kopfbau am Schiffbauerdamm vor, der sich an der Höhenentwicklung und den Proportionen der Bauten des „Band des Bundes“ orientiert und laut Preisgericht einen gelungenen Abschluss für die städtebauliche Situation findet.
Der erstplatzierte Entwurf des Ateliers Kempe Thill Thörner Kaczmarek sieht einen Kopfbau am Schiffbauerdamm vor, der sich an der Höhenentwicklung und den Proportionen der Bauten des „Band des Bundes“ orientiert und laut Preisgericht einen gelungenen Abschluss für die städtebauliche Situation findet.

© Atelier Kempe Thill Thörner Kaczmarek; Foto: Ulrike Ludwig

Der erstplatzierte Entwurf sieht einen Kopfbau am Schiffbauerdamm vor, der sich an der Höhenentwicklung und den Proportionen der Bauten des „Band des Bundes“ orientiert. Das „Band des Bundes“ bezeichnet die räumliche Anordnung von Gebäuden, die im Regierungsviertel nördlich des Reichstagsgebäudes quer über den Spreebogen am Rand des Spreebogenparks verläuft und das städtebauliche Leitkonzept der Neuordnung des Regierungsviertels darstellt.

Zur Spree entsteht ein großer öffentlicher Freibereich

Die Jury unterstrich die besondere Qualität des geplanten Kopfbaus mit seinen großen zweigeschossigen Stadtloggien, die den Ausschusssitzungssälen vorgelagert sein werden.

Der Entwurf nimmt sowohl architektonische Prinzipien aus den Bauten des „Band des Bundes“ auf als auch die Materialität der historischen Industriebauten. So gelinge eine große architektonische Vermittlungsleistung an einem Ort, der bislang keine eindeutige Prägung habe. So entstehe ein großer, zur Spree orientierter öffentlicher Freibereich, zu dem sich der Hauptzugang orientiert und der bei Bedarf auch als Außenbereich für die Gastronomie genutzt werden könne, hieß es weiter.

Den Jury-Vorsitz hatte Heiner Farwick inne, der von 2013 bis 2017 Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten (BDA) war.

Am 20. März sollen alle Wettbewerbsbeiträge im Ernst-Reuter-Haus, dem Berliner Dienstsitz des BBR, präsentiert werden.

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