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Unsere Gastautorin jobbte als Studentin unter anderem als Kellnerin in einem italienischem Restaurant (Symbolfoto).

© AdobeStock/Radiokafka

Mein erster Job: Geld verdient als Kellnerin, Buchhalterin und studentische Hilfskraft

In unserer Serie „Mein erster Job“ berichtet Fanka Birke, Mitgründerin des Energieeffizienzunternehmens Metr, über Tätigkeiten, bei denen sie viel über Kommunikation lernen konnte.

Von Franka Birke

Mit 16 wusste ich zwar noch nicht, was genau meine berufliche Zukunft sein wird – aber mir war schnell klar, wie sie nicht aussehen soll. Bei einem Schülerpraktikum habe ich in einem Hotel im Frühstücksdienst und am Empfang gearbeitet, und während die Gäste immer neue Dinge erlebten, waren die Tage für mich durch die immer gleichen Abläufe nicht abwechslungsreich genug.

Für mich gilt, damals wie heute: alles, bloß kein Stillstand. 

Franka Birke, Mitgründerin und Geschäftsführerin des Technologie-Start-ups Metr Building Management Systems

Ich wollte schon immer viele verschiedene Erfahrungen machen. Für mich gilt, damals wie heute: alles, bloß kein Stillstand. Deswegen habe ich während meines Grundstudiums der Betriebswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität (HU) in drei sehr unterschiedlichen Nebenjobs parallel gearbeitet: als Kellnerin in einem italienischen Restaurant, Buchhalterin bei einem Mittelständler und als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Internationales Management der HU.

Damals, Ende der 90er Jahre, habe ich in einer WG gewohnt und musste für meinen Lebensunterhalt selbst aufkommen. Verdient habe ich damals ungefähr zwischen 1000 und 1500 D-Mark pro Monat. Es war eine sehr anstrengende Zeit, und im Notfall konnte ich mich zum Glück immer am Kühlschrank meiner Eltern bedienen.

Erfahrungen im Controlling

Gleichzeitig bin ich aber durch die Arbeit in eine bunte Welt eingetaucht, habe erlebt, wie es ist, im Service zu arbeiten. Ich habe das Thema Controlling vertieft, weil ich dachte, ich müsste mich eingehender damit beschäftigen. Die Arbeit als studentische Hilfskraft an der Uni war das Fundament für meine spätere Karriere.

In unserer Serie berichten uns Persönlichkeiten aus der regionalen Wirtschaft in loser Reihenfolge über ihre ersten Jobs als Schüler oder Studenten.  

© Tagesspiegel

Was ich damals wie heute geliebt habe, ist die Kommunikation mit ganz unterschiedlichen Menschen und Interessensgruppen. Daher habe ich drei Nebenjobs ausgeübt, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Auch in meiner jetzigen Funktion beschäftige ich mich mit verschiedenen Bereichen, die Geschäftsführer:innen typischerweise nicht in der Breite abdecken, etwa Verkauf, Personal oder Rechnungswesen.

Viele verschiedene Dinge gleichzeitig unter einen Hut zu bringen, setzt auch voraus, zu wissen, wie tief man in welches Thema einsteigen kann und wann man sich fokussieren muss. Diesen Prozess durchlaufen auch Gründer:innen – und deshalb habe ich heute ein Team von Expert:innen für die einzelnen Bereiche an meiner Seite.

Nur nicht verzetteln

Als Studentin war die Situation eine andere, da musste ich irgendwann feststellen, dass ich nicht mehrere Jobs gleichzeitig und dazu noch ein Studium schaffen kann. Da es ab dem Hauptstudium auch auf die Noten ankam, und weil ich meine Arbeit immer schon sorgfältig erledigt habe, musste ich also etwas kürzertreten.

Franka Birke in den 90er-Jahren, als sie sich ihr Geld mit studentischen Hilfsjobs verdient hat.

© privat

Deshalb habe ich die Jobs in der Gastronomie und im Controlling aufgegeben und mich auf die Arbeit als studentische Hilfskraft konzentriert. Ein Weg, den ich auch nach dem Studium fortsetzte: Meine erste Stelle trat ich schließlich an der TU Berlin als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement an.

An der TU habe ich mich intensiv mit dem Thema Entrepreneurship, also Unternehmertum, auseinandergesetzt, erst wissenschaftlich, dann praktisch. In der Start-up-Szene bin ich bis heute geblieben, auch weil im Start-up kein Tag dem anderen gleicht, das Unternehmen und ich sich stetig weiterentwickeln und nicht im Stillstand verharren.

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