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Der Gaszähler zeigt den privaten Gasverbrauch an.

© picture alliance / Panama Pictures/Christoph Hardt

Keine Lohn-Preis-Spirale: Reallöhne in Berlin und Brandenburg gesunken

Im vergangenen Jahr sind die Reallöhne der Beschäftigten um 1,1 Prozent in Berlin und um 2,7 Prozent in Brandenburg gesunken. Grund dafür sind die stark gestiegenen Verbraucherpreise.

Im vergangenen Jahr sind die Reallöhne der Beschäftigten um 1,1 Prozent in Berlin und um 2,7 Prozent in Brandenburg gesunken. Das teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Freitag mit. Während der Nominallohn das in Euro ausgezahlte Entgelt beschreibt, trifft der Reallohn eine Aussage über die Kaufkraft, weil dieser die Teuerungsrate berücksichtigt.

Grund für den Kaufkraftverlust der Beschäftigten ist der Anstieg der Verbraucherpreise, die in beiden Bundesländern durchschnittlich 7,1 Prozent betrug. Da die Nominallöhne im gleichen Zeitraum nur um sechs Prozent in Berlin und um 4,3 Prozent in Brandenburg angestiegen waren, wurden diese von der allgemeinen Inflationsentwicklung überholt.

Selbst als im letzten Quartal die Bruttomonatsverdienste durch staatliche Entlastungspakete wie der Inflationsprämie stark zugelegt hatten, wurden diese durch einen noch höheren Anstieg der Verbraucherpreise „vollständig aufgezehrt“, heißt es vom Statistikamt.

Die aktuellen Zahlen zur Verdienstentwicklung bestätigen einen Trend, den Volkswirt:innen schon länger beobachten: Statt einer Lohn-Preis-Spirale, die die Inflation antreibt, handelt es sich eher um eine Profit-Preis-Spirale. Fabio Panetta, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), sagte im Februar, dass Arbeitnehmer:innen einen „großen Verlust an Realeinkommen erlitten, während die Gewinnspannen der Unternehmen im Großen und Ganzen stabil geblieben oder in einigen Sektoren sogar gestiegen sind“.

Wenn die Reallöhne der Beschäftigten sinken, erhalten Unternehmen und der Staat Mehreinnahmen – Firmen über die höhere Profitmarge und der Staat über höhere Steuern.

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