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Ein Resort für Pandas. Im Sommer 2017 sollen die chinesischen Gäste einziehen.

© Simulation Zoo

Bärendeal: Der Zoo baut ein Panda-Paradies

Berlin leiht sich von China zwei Pandabären und hofft auf Nachwuchs. Das wird teuer, denn die Chinesen stellen strenge Bedingungen.

Von Fatina Keilani

Der Zoo bekommt zum Sommer ein spektakuläres neues Panda-Gehege. Die Pläne dafür stellte Zoo-Chef Andreas Knieriem am Donnerstag gemeinsam mit der Architektin Anne Buttkus vor, von der auch die erst im Frühjahr eröffnete Panda World in Südkorea stammt.

Die Pandas werden es demnach gut haben: Bambus, Gesteinsformationen und kleine Wasserläufe bilden ihren natürlichen Lebensraum nach, und damit ihnen nicht langweilig wird, regen sie Kletterparcours, Sandbecken, Unterstände, Schaukeln und Rutschen zur Beschäftigung an. Allerdings ist der Panda von Natur aus eher träge und verputzt er jeden Tag kiloweise Bambus. Er lehnt sich gerne sitzend gemütlich an die Wand, und auf Sex hat er auch meist keine Lust.

72 fruchtbare Stunden pro Jahr

"Aber es gibt eine Zeit, in der die Dame ganz attraktiv für den Mann riecht und der Mann attraktiv für die Dame", sagte Zoo-Chef Andreas Knieriem. "Das sind nur wenige Wochen im Jahr, und die wollen wir dann auch nutzen." Fruchtbar sind die Panda-Weibchen nur 72 Stunden im Jahr. Da wird es schwierig mit dem Nachwuchs; es klappt aber doch manchmal. Jedenfalls sind die Pandas nicht mehr ganz so schlimm vom Aussterben bedroht wie früher.

Die besten Zuchterfolge haben die Chinesen, die auch das weltweite Monopol auf Pandas haben. Es gibt außerhalb Chinas nur 19 Orte weltweit, an denen Pandas leben; alle Exemplare sind aber chinesisches Eigentum. Die chinesische Seite macht daher auch strenge Vorgaben zu den Haltungsbedingungen. Weltweit leben noch 2000 der seltenen Tiere.

Ein richtiges "Pärchen" ist es nicht

Wenn ein Zoo Pandas haben will, ist das eine Angelegenheit, die unter Staaten geregelt werden muss. Um so mehr freute sich der Berliner Zoo, dass es durch die Vermittlung von Bundeskanzlerin Angela Merkel bald wieder möglich sein wird, ein Panda-Pärchen zu zeigen.

Wobei "Pärchen" nicht der richtige Ausdruck ist, denn Pandas sind Einzelgänger. Es wird also für jeden Panda ein eigenes Gehege geben, jeweils über 1100 Quadratmeter groß, der Bau wird voller Hightech sein, es gibt eine Art Mutter-Kind-Zimmer, falls es zum Nachwuchs kommt, ein Behandlungszimmer, einen Raum für die Haustechnik, Klimatisierung, Futterküche, Gänge für die Pfleger. Besucher betreten über eine Brücke die so genannte Plaza und können dann in jedes Gehege hineinschauen.

Im Sommer 2017 sollen die Pandas kommen

Die Baustelle im Zoo ist eingerichtet; das heißt: ein Bauzaun wurde aufgebaut, eine Baustraße eingerichtet, Bäume gefällt sowie zwei Hirschställe in der "romantischen Mitte" des Zoos abgerissen. Bauarbeiten laufen bereits. Der Zeitplan ist straff: Schon im Sommer 2017 soll die 5480 Quadratmeter große Anlage einzugsbereit sein. Die Gesamtkosten liegen bei rund neun Millionen Euro.

Knieriem und Co beugen sich übrigens schon über die nächsten Pläne. Die geteerte Straße für die Baufahrzeuge bleibt nach Fertigstellung des "Panda-Gartens" gleich für die anschließend geplante Sanierung des benachbarten Raubtierhauses liegen. Im Januar wird das Panda-Haus im Massivbau errichtet. Die Dachkonstruktion wird aus Stahlbeton-Fertigteilen erstellt.

Mehr Infos zum Baufortschritt im Baustellentagebuch des Zoos.

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