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Graham Candy (links) und Frans Zimmer, alias DJ Alle Farben.

© Promo

Neues Album 'Synesthesia': DJ Alle Farben: Einladung zur Traumreise

Buntes Konfetti, weißes Sonnenlicht, tanzende Massen - das Debütalbum "Synthesia" vom Kreuzberger DJ Alle Farben macht Lust auf den Sommer. Wir haben reingehört.

Seitdem der gebürtige Kreuzberger Frans Zimmer als DJ „Alle Farben“ durch ganz Europa tourt, bekommt man den gebürtigen Kreuzberger in Berliner Kellerclubs kaum noch zu sehen. Sein Debütalbum „Synesthesia“ lässt jetzt kaum mehr Zweifel offen: Nicht nur physisch, auch musikalisch ist er den Szeneclubs der Hauptstadt entwachsen, seine Musik ist alltagstauglich geworden.

Schon das Intro der Platte kündigt an, dass man sich auf 60 Minuten Wohlfühlmusik gefasst machen darf, denn eine Frauenstimme haucht die Namen von Farben ins Mikrofon, als wäre der Track die Einladung zu einer Traumreise im autogenen Training. „Orange, Blau, Magenta, Azur..“ Weibliche Vocals, getragen von einem Beat, der pulsiert wie ein gleichmäßiger Herzschlag - das wird den Rest der Platte so weitergehen.

Eine Palette von Pastellfarben entsteht vor dem inneren Auge, ganz gemäß dem Titel der Platte. Denn “Synesthesia”, das ist der englische Name der Wahrnehmungsstörung Synästhesie, bei der verschiedene Sinnesempfindungen wie Riechen und Sehen miteinander gekoppelt sind. Und für Frans Zimmer liegt die Synästhesie in der Verbindung von Musik und Farbe, daran lässt der Untertitel der Scheibe keinen Zweifel: “I think in Colours”.

Und das funktioniert. “Leaves”, der erste Track auf dem Album, startet mit melancholischen Klavier-Akkorden, die an wohlige, rote Wärme denken lassen. “She moves” zaubert einem direkt im Anschluss die Vision der stehenden Hitze des Tempelhofer Feldes vor Augen. Buntes Konfetti, gelbe Wodka-Mate, weißes Sonnenlicht, tanzende Massen - die Offbeat-Gitarre im Song und die markante Stimme von Graham Candy erinnern an Frans Zimmers Auftritt auf dem Feld am 1. Mai 2012. Ein prägendes Erlebnis für ihn, denn 30 000 Menschen jubelten ihm in der Hitze zu.

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Auch die anderen Tracks des Albums erzeugen bunte Farben im Kopf, sind eingängig und harmonisch. Er begeistert damit die Massen, sogar Electro-Muffel feiern seine Musik. Er hat einen Nerv getroffen: “She moves” steht zur Zeit auf Platz 5 der deutschen Radiocharts. Es ist Zimmers erster Titel, der täglich im Musikfernsehen läuft. Doch was vielen gefällt, birgt oft wenig Überraschungen: An keiner Stelle geht das Album über das Label Wohlfühlmusik hinaus, im Gegensatz zu seinen zahlreichen Podcasts und DJ-Sets fließt die Musik oft etwas zu eintönig dahin. Doch die Gleichförmigkeit der Beats ist gewollt, denn sie beruhigt und verklärt. Und sie ist schnell verziehen, wenn man sich nur mit Vorstellungskraft auf die farbige Traumreise einlässt. Der Sommer wird bunt.

Dieser Artikel erscheint im Kreuzberg Blog, dem hyperlokalen Online-Magazin des Tagesspiegels.

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