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So soll das „Spreewerk“ einmal aussehen. Ein gigantischer Bürokomplex auf 100.000 Quadratmetern an der Spree, Köpenicker Chaussee.

© bloomimages Berlin GmbH

Großbauprojekt „Spreeküste“ in Berlin: Wohnungsbau im Gewerbegebiet gefordert

Fast 30 Hektar in drei Berliner Bezirken: Die Spreeküste soll ein riesiges Gewerbegebiet werden. Lichtenberger SPD, Linke und Grüne fordern nun, auf dem Areal auch Wohnungsbau zuzulassen.

Das Großbauprojekt „Spreeküste“ erstreckt sich über die Bezirke Treptow-Köpenick und Lichtenberg bis nach Friedrichshain-Kreuzberg. Am Wasser entlang sollen riesige Gewerbehöfe entstehen. Bereits zum Werkstattverfahren hatte es Unstimmigkeiten gegeben: Das Bezirksamt Lichtenberg hatte einen Großinvestor wegen Verleumdung angezeigt. Dieser hatte in einer Mail an zahlreiche Berliner Politiker:innen mit dem Titel „Korruptes Werkstattverfahren Spreeküste“ Unredlichkeit unterstellt.

„Spreeküste“ hat eine Größe von 29,5 Hektar. Die Bezirkspolitik befürchtet, dass hier eine Geisterstadt entstehen könnte. Ohne Wohnungen, nur mit Gewerbe, wäre das Areal tagsüber belebt, aber abends verlassen. Zudem benötigt Berlin dringend Wohnraum und hier wäre massig Platz, diesen zu schaffen. Allerdings handelt es sich um ein Gewerbegebiet. Wohnungsbau ist hier, zumindest theoretisch, nicht möglich. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass vielerorts in Berlin Gewerbegebiete zum Mischgebieten umgewandelt werden können.

29,5 Hektar
Misst das Großbauprojekt „Spreeküste“

Die Linksfraktion, die Grünen und die SPD in Lichtenberg fordern nun, die Planungsziele für die Spreeküste zu erweitern und Wohnnutzung zu gestatten. Entsprechend dem Berliner Modell soll es auch eine gewisse Zahl an Sozialwohnungen geben. Der Ausschuss für Ökologische Stadtentwicklung und Mieter*innenschutz unterstützt das Anliegen der Fraktionen und spricht davon, dass die Spreeküste ohne Wohnungsbau besonders am Wochenende zu einer „sozialen Ödnis“ verkommen könnte.

Bei einer vollen Belegung mit Gewerberäumen wäre die Zahl der Arbeitsplätze so hoch, dass die An- und Abfahrt „der Werktätigen“ zu den Stoßzeiten nicht mehr durch den ÖPNV zu stemmen sei, so der Ausschuss. „Eine Mischung mit Wohnen und der damit verbundenen Reduzierung der Büroflächen löst beide Probleme und trägt zu einer Linderung der Wohnungsnot in Lichtenberg und Berlin bei.“ Das Berliner Abgeordnetenhaus müsste einer Änderung des Flächennutzungsplans zustimmen.

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