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Der frühere Papst Benedikt XVI.

© dpa / picture-alliance

Brauchen wir das?: CDU-Abgeordneter fordert Papst-Denkmal in Berlin

Der CDU-Abgeordnete Frank Steffel will ein Denkmal für Benedikt XVI. in Berlin. Er freut sich über viel Zustimmung für seine Initiative. Natürlich sei Berlin nicht gerade Deutschlands katholischste Stadt - ein Papst-Denkmal könne sie aber trotzdem gut gebrauchen.

Nein, Frank Steffel hat gar nicht erst mit Benedikt XVI. über seine Initiative für ein Papst-Denkmal gesprochen. Natürlich nicht, man soll ja Sachen nicht kaputt quatschen, bevor sie auf den Weg gebracht sind. Der Reinickendorfer CDU-Abgeordnete will zusammen mit Stephan Mayer, der für den alten Heimatwahlkreis des früheren deutschen Papstes im Bundestag sitzt, das Denkmal durchsetzen. „Wir sind Papst“ , zitiert er ganz am Anfang seines Briefes an Staatsminister Bernd Neumann und den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit die Schlagzeile der Bildzeitung zur Wahl Josef Ratzingers.

„Ganz Deutschland blickte im April 2005 stolz nach Rom...“ , fahren die beiden mit eigenen Worten fort. Sein Telefon stehe übrigens nicht mehr still, seitdem er die Initiative gestartet hat. Der Kardinal hat sich zwar noch nicht gemeldet und der Nuntius auch nicht, aber sonst seien alle begeistert, jedenfalls 98 Prozent seiner Anrufer. Allenfalls nerven ihn kleinkrämerische Gegenargumente, dass Benedikt XVI. ja mindestens fünf Jahre tot sein müsse, bevor er ein Denkmal bekommen könne, derzeit aber noch lebe.

Das sei doch gerade gut. „Wenn der Papst in der deutschen Hauptstadt bei der Enthüllung noch einmal öffentlich auftreten könnte, gäbe das der Sache doch eine besondere Würde. Dass Berlin nicht gerade Deutschlands katholischste Stadt ist, macht aus seiner Sicht gar nichts aus. „Wir haben ja auch die Deutsche Oper hier, obwohl sich viele nicht für Oper interessieren.“ Das habe was mit der Hauptstadtfunktion zu tun. Auch deswegen will er dafür sorgen, dass „der deutsche Papst nicht so sang- und klanglos aus der Zeitgeschichte verschwindet“.

Und natürlich würde ein Papstdenkmal sofort in alle Touristenführer aufgenommen. Menschen aus aller Welt kämen dann angepilgert, so wie zur Notre Dame in Paris. In die anstehenden Diskussionen über Standort und Größe will sich der Protestant Frank Steffel gar nicht einmischen. „Das muss eine Fachkommission erledigen.“ Hauptsache es kommt nach Mitte, „ in das Herz der deutschen Hauptstadt.“ So ein Denkmal strahle ja schließlich auch von Deutschland in die Welt aus. Sein eigener Wahlkreis ist ihm dafür nicht zentral genug: „Um Gottes willen, ich will dafür nicht den Flughafen Tegel umwidmen.“

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