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BVG-Abo: Freie Fahrt für schnelle Bürger

Wer am Montag noch Abonnent wird, kann Bus und S-Bahn zwei Monate gratis nutzen. Die S-Bahn entschädigt die Kunden mit diesem Angebot für Zugausfälle.

Wer als neuer Abonnent im November und Dezember gratis mit Bahnen und Bussen fahren will, muss sich beeilen. Nur an diesem Montag ist es noch möglich, mit einem neu abgeschlossenen Vertrag bis zum Jahresende entgeltfrei unterwegs zu sein. Wer bereits Abonnent ist, muss sich dagegen um nichts kümmern. Diese Kunden kommen automatisch in den Genuss der Freifahrten, die die S-Bahn als Entschädigung für das seit mehr als einem Jahr eingeschränkte Angebot finanziert.

Normalerweise müssen neue Abonnements bis zum 10. des Vormonats beantragt werden. Mit einer sogenannten Startkarte für den aktuellen Monat kann man aber auch noch später sofort ins Abo einsteigen. Um auch noch im November die Freifahrten nutzen zu können, müssen Abo und Startkarte jedoch spätestens am Montag beantragt werden, weil es die Entschädigung nur gibt, wenn das Abo einen vollen Monat gilt. Dies geht allerdings nicht im Online-Verfahren, sondern nur an Kundenschaltern von BVG und S-Bahn.

Abonnenten, die monatlich bezahlen, wird im November und Dezember nichts vom Konto abgebucht; wer eine Jahreskarte im Abo im Voraus bezahlt hat, bekommt anteilige Gutschriften für die beiden Monate. Beim Kauf am Schalter gibt es gegen Umtausch der Wertmarken den Erstattungsbetrag in bar. Eine anteilige Erstattung gibt es auch beim Semesterticket.

Einzeln gekaufte Monatskarten verbilligen sich im November und Dezember jeweils um 15 Euro, gleitende Monatskarten, die von einem frei wählbaren Tag an gelten, bleiben zwei Wochen länger gültig. Letztmöglicher Gültigkeitsbeginn ist der 30. November.

Einzelfahrscheine gelten an den Wochenenden in beiden Monaten als Tageskarten – auch bei den Fahrradkarten.

Die Entschädigungsregelungen gelten im gesamten Tarifgebiet ABC. In den Genuss kommen alle Kunden, egal, bei welchem Unternehmen sie ihren Fahrschein kaufen.

Die S-Bahn lässt sich diese Geste nach eigenen Angaben rund 70 Millionen Euro kosten. Doch wie alle anderen Verkehrsunternehmen profitiert sie auch wiederum davon. Weil viele neue Kunden die Freifahrten nutzen wollen, ist die Zahl der Abonnenten bei der S-Bahn nach Angaben eines Sprechers von 154 000 auf 168 500 gestiegen, die Zahl der verkauften Jahreskarten nahm um 8000 auf 40 000 zu. Die BVG steigerte nach eigenen Angaben die Zahl ihrer Stammkunden um mindestens 7000 auf 285 000. Da für ein Jahresabo ohnehin nur der Preis für zehn Monate bezahlt werden muss, kann man mit den Gratisfahrten im November und Dezember ein ganzes Jahr fahren und dabei nur den Preis für acht Monate bezahlen.

Wann es bei der S-Bahn wieder ein vollständiges Angebot gibt, ist weiter unklar. Frühestens Ende 2011 soll es so weit sein. Weitere Entschädigungen sind aber nicht in Aussicht. Klaus Kurpjuweit

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