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Charité-Mordprozess: Chefarzt "geschockt" über Krankenschwester

Im Mordprozess gegen die frühere Charité-Schwester Irene B. ist der Chefarzt der Intensivstation, Gert Baumann, als Zeuge gehört worden. Er sei "regelrecht geschockt" von dem Mordverdacht gewesen.

Berlin - Der 57-Jährige versicherte vor dem Landgericht Berlin, dass ihm vor Oktober 2006 "nie Schlechtes" über die Mitarbeiterin zugetragen worden oder persönlich aufgefallen sei. Der Chefarzt mutmaßte, dass seine Mitarbeiter schwiegen, weil sie "in einem tiefen Konflikt" steckten, da die Taten "so unfassbar" seien.

Irene B. soll zwischen Juni 2005 und Oktober vergangenen Jahres sechs schwer kranke Menschen im Alter von 48 bis 77 Jahren auf der kardiologischen Intensivstation der Charité mit einer Überdosis eines blutdrucksenkenden Mittels getötet haben. Zwei weitere Patienten konnten entweder reanimiert werden oder starben an einer anderen Erkrankung.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Krankenschwester vor, sich als "Herrscherin über Leben und Tod" aufgespielt und ihre eigene "Vorstellung von lebenswertem Leben" zugrunde gelegt zu haben. Zu Prozessbeginn hatte die Angeklagte die Tötung von vier Menschen gestanden. (tso/ddp)

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