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Berlin: Direktverbindung in die USA: Zwei Millionen Mark für die Buisiness Class - Wirtschaft will Direktverbindung und garantiert Ticketabnahme

Berlin kämpft um eine direkte Flugverbindung in die USA. Seit Delta-Airlines vor zwei Jahren als letzte Fluggesellschaft die Strecke Berlin-New-York aus dem Flugplan gestrichen hat, ist Berlin die einzige europäische Hauptstadt ohne US-Direktanschluss.

Berlin kämpft um eine direkte Flugverbindung in die USA. Seit Delta-Airlines vor zwei Jahren als letzte Fluggesellschaft die Strecke Berlin-New-York aus dem Flugplan gestrichen hat, ist Berlin die einzige europäische Hauptstadt ohne US-Direktanschluss.

Die Fluggesellschaften begründen ihre Flucht aus Berlin damit, dass man zu wenig gewinnbringende Business-Tickets verkaufen könne. Hier setzt der "Hotelverband Berlin und Umgebung" an. In den letzten vier Monaten sammelte der Verband 2 010 000 Mark - und garantiert damit die Abnahme von 500 Business-Tickets á 4000 Mark. Etwa soviel kostet ein Hin- und Rückflug zwischen Berlin und der Ostküste der USA. Heute will der Hotelverband den Scheck über die Summe dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen übergeben.

Die Fluggesellschaften beziffern den jährlichen Verlust einer Non-Stop-Linie auf 10 bis 15 Millionen Mark, so der Vorstandsvorsitzende des Hotelverbandes, Michael Zehden, der seit längerem mit den Airlines in Verbindung steht. Diese Verluste soweit abzumildern, dass die Airlines trotzdem kommen, ist das Ziel der Aktion.

Bisher hätten sich neben wenigen großen Firmen - wie Adtranz, die Bewag, das Estrel-Hotel, die Sorat-Gruppe und Holiday Inn - vor allem kleine Unternehmen beteiligt. "Viele Großhotels halten sich noch zurück." Zehden rechnet damit, insgesamt vier Millionen Mark zusammenzubringen.

Ohne eine Direktverbindung machen vor allem die amerikanischen Konzerne und auch die großen Kongressveranstalter einen Bogen um die Stadt. "Allein in diesem Jahr sind Berlin deshalb zwei große internationale Tagungen durch die Lappen gegangen", sagt Zehden. Darunter ein Kongress des Kreditkarten-Unternehmens American Express. Dabei geht es um Millionenbeträge. Jeder amerikanische Tourist lässt nach einer Marktanalyse im Schnitt 298 Mark pro Nacht in der Stadt. Zehden: "Da können Sie sehen, was ein mehrtägiger Kongress mit tausend Teilnehmern der Stadt einbringt."

Deshalb hat sich auch der Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner eingeschaltet. Man werde den Fluggesellschaften Investitionszuschüsse gewähren, sagt Branoners Sprecher Michael Wehran. Allerdings: "Konkrete Verhandlungen gibt es noch nicht." Nur die Bitte an die Airlines, die positiven Rahmendaten zu sehen, wie die steigende Nachfrage nach solchen Tickets.

Bei den Fluggesellschaften sieht man das anders: "Eine Direktverbindung Berlin-USA würde noch immer zweistellige Millionenverluste im Jahr einfahren", sagt Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber. Man wolle "grundsätzlich keinen subventionierten Flugverkehr nach Berlin, wie es ihn einmal gegeben hat. Erst wenn es sich betriebwirtschaftlich lohnt, kann es einen Non-Stop-Flug nach Amerika geben."

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