zum Hauptinhalt
Über den Wipfeln. Das ICC, fotografiert von Halensee aus, mit Blick über die Bäume und die Kapelle des Friedhofs Grunewald.

© Thilo Rückeis

Ehemaliges Kongresszentrum in Berlin-Charlottenburg: Bezirk will das ICC unter Denkmalschutz stellen

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf soll einen Denkmalschutzantrag für das seit April geschlossene Internationale Congress Centrum (ICC) stellen. Darin sind sich SPD, CDU, Grüne und Piraten in der City West einig.

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf will das Internationale Congress Centrum (ICC) am Messegelände unter Denkmalschutz stellen lassen. Dafür sprechen sich inzwischen alle Fraktionen aus, lediglich die fraktionslose Linken-Politikerin Malene Cieschinger will sich der Stimme enthalten.

Nur aus Zeitmangel wurde der geplante Beschluss in der BVV am Donnerstagabend auf die nächste Sitzung vertagt – die Bezirkspolitiker hatten zuvor lange um die bedrohte Kleingartenkolonie Oeynhausen gestritten.

Das Bezirksamt soll den Schutz für das ICC beim Landesdenkmalamt beantragen. Der Antrag stammt ursprünglich von der SPD-Fraktion. Darin heißt es, das ehemalige Kongresszentrum sei „in der Fachwelt seit Jahrzehnten hoch anerkannt“, vielfach prämiert und in seiner Funktionalität und Größe weltweit einzigartig. Es präge das „südwestliche Tor zur Innenstadt“ und sei ein architektonisches Zeitzeugnis der Ära der „politischen Eingeschlossenheit West-Berlins“.

Wie berichtet, hatten zuvor auch 350 Experten bei einer Tagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger und des Verbands der Landesarchäologen in einer Resolution verlangt, das ICC zum Baudenkmal zu erklären. Es ist seit April für die geplante Sanierung geschlossen. Bis auf Weiteres finden Tagungen und Kongresse der Messe Berlin nun im neuen Kongresszentrum City Cube statt, das im Mai an der Stelle der abgerissenen Deutschlandhalle eröffnet wurde.

Vor der BVV-Sitzung hatten verschiedene Bezirkspolitiker betont, es gehe nicht darum, künftige Nutzungen des ICC durch Denkmalschutz zu behindern. Ein Shoppingcenter haben die Bezirksverordneten und Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) allerdings bereits strikt abgelehnt. Auf Landesebene hingegen hat der SPD-Arbeitskreis „Wirtschaft“ seine Forderung, auf ein Einkaufszentrum zu verzichten, wieder zurückgenommen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false