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Für manche Tanzstile soll die Tanzfläche mit Markierungen eingeteilt werden. Außerdem gilt Maskenpflicht.

© Kitty Kleist-Heinrich

Ein Schritt vorwärts: Tanzschulen können ab dem 2. Juni wieder öffnen

Die Tanzschulen möchten wieder loslegen und schon in der nächsten Woche kann es soweit sein. Für den Kontaktsport gelten aber strenge Regeln.

In einigen anderen Bundesländern ist es bereits so weit, nun dürfen auch in Berlin die Tanzschulen vom 2. Juni an wieder öffnen. Das hat der Berliner Senat am Donnerstagabend mitgeteilt. Sie müssen dabei, wie andere Sporteinrichtungen auch, einige Regeln einhalten. So muss die Sportausübung kontaktfrei und unter Einhaltung eines Mindestabstands von 3 Metern erfolgen.

Die Räume müssen regelmäßig und angemessen gelüftet werden. Die Trainingseinheiten dürfen nur individuell erfolgen, zu zweit oder in Kleingruppen von höchstens 8 Personen (einschließlich der Trainerin oder des Trainers oder sonstiger betreuender Personen) unter Gewährleistung des Mindestabstands. Das geht aus einer Pressemittelung der Senatsverwaltung für Inneres und Sport hervor.

Zuvor hatten in einem offenen Brief 16 Schulen aus acht Bezirken bereits vor einer Woche eine Wiedereröffnung und eine Wiederaufnahme des Paartanzes unter Auflagen gefordert. „Die Berliner Tanzschulen haben ihr Hygienekonzept fertig und können den Betriebsablauf ab Pfingsten den nötigen Vorsichtsmaßnahmen anpassen und sicher durchführen“, steht in dem Brief vom 20. Mai.

„Die Initiative für den Brief ging von der Schule Traumtänzer am Columbiadamm aus, für die Entwicklung haben wir dann ganz eng zusammengearbeitet“, sagt Ulrike Balzer. Gemeinsam mit Jojakim Balzer betreibt sie die Kreuzberger Tanzschule „Walzerlinksgestrickt“. Orientierung für den Brief lieferten die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts und Sicherheitsmaßnahmen von den wieder geöffneten Tanzschulen der anderer Bundesländer.

Es gehe nicht darum, Druck zu machen, sondern Vorschläge und Konzepte vorzulegen, die in offizielle Regelungen einfließen könnten, sagt Jojakim Balzer. „Wir waren besorgt, dass zunächst wohl nur über die Freigabe der Sportstätten gesprochen wurde und das Wort Kontaktsportarten nicht auftaucht“, sagt Ulrike Balzer. Tatsächlich gab es aber dann bereits nach der Senatssitzung am vergangenen Dienstag schon Signale, dass die Tanzschulen wieder loslegen können.

1,5 Meter Abstand zwischen Tanzlehrern und Teilnehmenden

Doch wie soll der Kontaktsport Tanz konkret stattfinden? Die Tanzschule mit Sitz Am Tempelhofer Berg ist vorbereitet: Neben Hygieneregeln, Maskenpflicht und Teinehmerprotokoll zur Kontaktnachverfolgung gelte zwischen Tanzlehrern und Teilnehmenden der Abstand von 1,50 Metern. Das Tanzen als Paar mit Körperkontakt für Personen desselben Haushalts oder feste Tanzpartner soll dagegen möglich sein.

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„Walzerlinksgestrickt“ hat großes Glück mit seinen Räumlichkeiten. Für jeden der vier Erdgeschosssäle gibt es einen separaten Ein- und Ausgang. Die Teilnehmeranzahl soll entsprechend der Größe des Kursraumes reduziert werden. In dem 100-Quadratmeter-Raum sollen etwa fünf Paare unterrichtet werden, je nach Tanzstil.

„Viele Schüler wollen wirklich loslegen“

Diesbezüglich habe man von einer Duisburger Tanzschule gelernt, die Tanzfläche beim Lateintanz (Rumba, Cha Cha Cha, Discofox, Jive) in auf dem Boden markierte Boxen einzugrenzen. Bei den Standardtänzen sollten die Paare in Gruppen eingeteilt werden, da sie sich mehr im Raum bewegen.

„Viele Schüler wollen wirklich loslegen“, sagt Ulrike Balzer. Der Wunsch, endlich wieder zu tanzen, wiege schwer, die Leute sind die Streaming-Angebote leid.

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