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Die Gruppe "Freie Kräfte Prignitz" sammelte private Daten von Polizisten. 

© imago/IPON

Ermittler werten Datenträger aus: Brandenburger Neonazis sammelten Informationen über Polizisten

Nach der Razzia gegen die rechtsextreme Organisation „Freie Kräfte Prignitz“ stellen Ermittler fest, dass die Gruppe Daten von Polizisten sammelte.

Nach einer Großrazzia gegen die rechtsextreme Organisation „Freie Kräfte Prignitz“ am Freitag werten die Brandenburger Ermittler die sichergestellten Daten aus.

Der Staatsschutz des Landeskriminalamts habe Erkenntnisse, dass die Mitglieder der Gruppe Informationen über Polizisten sammelten, teilte das Polizeipräsidium am Montag auf Anfrage mit.

Sie hätten unter anderem Daten über Personen, Familienverhältnisse und Dienststellen sowie auch über Tarnkennzeichen von Zivilfahrzeugen zusammengetragen. Die Auswertung der Daten aus mehr als 20 Mobilfunktelefonen, diversen Laptops und Speichermedien dauert nach Angaben des Sprechers des Polizeipräsidiums, Torsten Herbst, voraussichtlich mehrere Wochen.

Der Polizei lagen nach Angaben des Präsidiums Hinweise vor, dass sieben Männer einen Brandanschlag mit einem Molotow-Cocktail auf eine Moschee in Wittenberge (Prignitz) planten. Die Gruppe soll außerdem Angriffe auf Geschäfte beabsichtigt haben, die von Inhabern mit Migrationshintergrund geführt werden.

Bei der Razzia waren unter anderem scharfe Munition, Hieb- und Stichwaffen und außerdem Nazidevotionalien gefunden worden.

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Mit Razzien in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern waren die Beamten gegen die Neonazi-Gruppe vorgegangen. Allein in Brandenburg waren rund 120 Beamte im Einsatz.

Die Anführer der „Freien Kräfte Prignitz“ sind laut Angaben des Verfassungsschutzes fest in der rechtsextremistischen Szene verwurzelt. Die Gruppe trat erstmals 2014 in Erscheinung, der Verfassungsschutz spricht einer gut vernetzten Neonazi-Gruppe, der ursprünglich 15 Personen angehörten. (dpa, Tsp)

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