zum Hauptinhalt
Zwei Drittel Berlins sind frei von Streu und Silvestermuell

© ddp

Winterdreck: Es knirscht noch

Bis Ostern sollte der Winterdreck weg sein. Doch auf vielen Straßen liegen immer noch Splitt und Müll.

Berlin wird bis Ostern nicht mehr sauber. Das Ziel, das BSR und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit Anfang März anvisiert hatten, war zu hoch gesteckt. „Es ist einfach zu viel Dreck“, gab BSR-Sprecherin Sabine Thümler am gestrigen Dienstag zu. Zwar können Touristen und Berliner den Frühling an manchen Orten in der Stadt genießen, ohne von Winterschmutz belagert zu werden, in vielen Wohn- und Seitenstraßen türmen sich aber noch immer Splitt, Verpackungen, Hundekot, Silvesterböller und Zigarettenstummel. Anderswo liegt die Splittdecke sogar noch flächendeckend auf den Gehwegen.

Die Schmutzmenge überraschte die Stadtreinigung, die mit 30 000 Tonnen Winterdreck gerechnet hatte. Allein bis vergangenen Freitag habe man aber bereits 40 000 Tonnen eingesammelt, so Thümler. Das seien nur zwei Drittel, weitere 20 000 Tonnen müssen noch weg.

In den Vorjahren seien es bis Ende März nur rund 25 000 Tonnen gewesen, hieß es. Damals habe man schon im Februar mit dem Frühjahrsputz beginnen können. Dieses Jahr hatte der außergewöhnlich harte Winter den Schmutz zwei Monate lang unter Eis und Schnee begraben. So konnte die BSR erst Anfang März mit dem Aufräumen beginnen. Sauber soll Berlin nun kurz nach Ostern sein.

Schon gereinigt sind laut Stadtreinigung die touristischen Zentren in der Innenstadt, öffentliche Parks und Plätze sowie die großen Straßen in den Bezirken. Nicht abgeschlossen sei die Grundreinigung in vielen Wohn- und Nebenstraßen vor allem in den äußeren Bezirken. In der Lichtenberger Straße liegen noch die Reste der Silvesterfeier, die Apostel-Paulus-Kirche in der Akazienstraße war am Montag noch von Splitt umzingelt. In der Apostel-Paulus-Straße warten vertrocknete Weihnachtsbäume darauf, abgeholt zu werden. Ebenso geht es vielen zusammengekehrten Haufen Splitt und Schmutz in Friedenau. Die will die BSR nach und nach einsammeln und bittet die Berliner, den Splitt nicht in den Mülltonnen zu entsorgen.

Insgesamt sind beim Frühjahrsputz 3700 Leute im Einsatz, darunter 1700 BSR-Mitarbeiter und 2000 vom Arbeitsamt abgestellte Arbeitslose. Beim Wintereinbruch am zweiten Märzwochenende musste nachts und in den Morgenstunden erneut Winterdienst gemacht werden.

Wo jetzt noch Winterschmutz herumliegt, müssen die Ostereier dennoch nicht unbedingt im Dreck versteckt werden. Bis zum Fest werde noch einiges passieren, so Thümler. Einigen Berlinern wie dem Kreuzberger Thomas Feldmann war die Stadtreinigung nicht schnell genug. Sie griffen selbst zu Besen und Schaufel und säuberten ihren Kiez. Und das schon weit vor Ostern. Christoph Spangenberg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false