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Antje Kapek, Ex-Grünen-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus.

© imago images/Sven Simon

Ex-Fraktionschefin kehrt zurück: Antje Kapek wird verkehrspolitische Sprecherin der Berliner Grünen – und will auch Innenpolitik machen

Antje Kapek wurde am Dienstag in das neue Amt gewählt. Sie hatte sich im Februar nach einem Machtkampf aus „gesundheitlichen und familiären Gründen“ zurückgezogen.

Die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Berliner Grünen, Antje Kapek, hat wieder ein Amt in ihrer Fraktion. Sie wurde am Dienstag in einer Fraktionssitzung zur verkehrspolitischen Sprecherin gewählt. Außerdem wird sie die Grünen künftig im Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses vertreten. Erst im Februar war Kapek nach einem Machtkampf aus „gesundheitlichen und familiären Gründen“ als Fraktionsvorsitzende zurückgetreten.

Sie sagte dem Tagesspiegel am Dienstag: „Erholt und voller Tatendrang freue ich mich jetzt aber endlich wieder loslegen zu können!“ Sie habe einen „Schritt zurück“ gemacht in den letzten Monaten, freue sich aber, nun in ihrer Fraktion Teil des „Team Mobilität“ zu sein. Bei den Grünen gibt es nun drei politisch Zuständige für den Verkehrsbereich: Kapek als verkehrspolitische Sprecherin, Oda Hassepaß für Fuß- und Radverkehr und Alexander Kaas Elias für Bahnverkehr. „Wir setzen in der Fraktion auf Teamwork“, sagte Kapek.

Kapek sagte außerdem nach ihrer Wahl: „Kaum ein anderes Thema hat so eine große Bedeutung für den sozialen und ökologischen Umbau Berlins wie die nötige Verkehrswende.“ Ihr Ziel sei der intelligente Umbau des Berliner Straßenraumes. Sie wolle, dass „alle Berliner:innen künftig sicher, schnell und klimaneutral von A nach B kommen“. Außerdem wird sie ihre Fraktion auch im Innenausschuss vertreten. Dafür wird Turgut Altug den Ausschuss wechseln.

Rückzug geschah nach internem Machtkampf

Kapek übernimmt nach ihrem Rücktritt als Fraktionsvorsitzende damit genau den Posten, den ihr Nachfolger Werner Graf zuvor innehatte. Graf wollte nach den Koalitionsverhandlungen eigentlich Verkehrssenator werden, dann hatte sich aber die grüne Spitzenkandidatin Bettina Jarasch sehr kurzfristig für das Amt entschieden – und für eine Postenrochade in den folgenden Monaten gesorgt. Für Graf blieb vorerst nur das Amt des verkehrspolitischen Sprechers, bis er dann nach Kapeks Rückzug ihre Nachfolge übernahm.

„So ein Rückzug ist nie nur privat“, sagte damals ein Mitglied der Fraktion und deutete damit den Machtkampf an, der in den Monaten zuvor hinter verschlossenen Türen stattgefunden hatte.

Die frühere Vorsitzende hatte ihren Abschied damals als „schmerzhaft“ aber befreiend beschrieben. Sie hatte das auch mit Stress und hohem Arbeitsdruck in der Spitzenpolitik begründet. Dem Tagesspiegel sagte sie nach ihrem Abgang: „Ich habe gemerkt, dass man dauerhaft über den eigenen Grenzen lebt, sich systematisch selbst unterdrückt. Dann kann man irgendwann einfach nicht mehr.“ Zuvor war Kapek fast zehn Jahre eine der Fraktionsvorsitzenden der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus gewesen. Sie galt lange Zeit auch als mögliche Spitzenkandidatin bei der vergangenen Wahl zum Berliner Landesparlament.

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