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Hallo, ich bin’s! Der Regierende ist nicht immer Klaus Wowereit – zumindest in sozialen Netzwerken nicht.

© picture alliance / dpa

Fake-Account auf Twitter: Der falsche Klaus Wowereit

Scherze rund um den BER, Lästern über Frank Henkels Krawatte. Immer wieder geben sich Menschen auf Twitter als Klaus Wowereit aus. Besonders witzig findet das der Chef der Senatskanzlei nicht. Und geht dagegen vor.

Wenn er es nicht tut, tut es ein anderer: „Mein Mann ist ganz meiner Meinung! Ich mach alles richtig! Erfolge sieht man immer erst später“, schrieb ein gewisser Klaus Wowereit noch vor ein paar Tagen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Verschlagwortet war der Tweet fieserweise mit dem Hashtag #BER. Ein anderes Mal mokierte sich derselbe Klaus Wowereit auf Twitter über Innensenator Frank Henkel, denn der trage die gleiche rot-weiße Krawatte wie er selbst. Nur: Dieser Klaus Wowereit war gar nicht der echte. Jedenfalls nicht der Regierende Bürgermeister Berlins. Da Twitter die Identität seiner Nutzer nicht automatisch überprüft, konnte ein bisher Unbekannter im Namen des Bürgermeisters die lustigen Nachrichten verbreiten.

In der Senatskanzlei fand man das aber alles gar nicht witzig. „Man kann nicht zulassen, dass jemand anfängt, im Namen von Klaus Wowereit zu twittern“, sagte der Chef der Senatskanzlei, Björn Böhning. Inzwischen hat das Unternehmen den Account nach einem Hinweis aus der Senatskanzlei gelöscht. Das Problem tritt aber laut Böhning immer mal wieder auf. Nicht nur bei Klaus Wowereit. Unter dem Namen von Angela Merkel twittern gleich mehrere Accounts – unter anderem eine Person, die sich den Zusatz „Die Bundesangie – das Original“ gegeben hat. Fast 76 000 Menschen folgen dem Fake-Account.

"Journalisten unterscheiden nicht, ob man als Privatperson oder Politiker twittert"

Klaus Wowereit selbst twittert nicht. Dafür ist Senatskanzlei-Chef Böhning ziemlich aktiv. Mit fast 20 000 Abonnenten gehört der SPD-Politiker schon zu den Großen im Twitteruniversum. „Seit ich Chef der Senatskanzlei bin, bin ich aber verhaltener geworden, was ich so auf Twitter schreibe. Journalisten unterscheiden nicht, ob man als Privatperson oder Politiker twittert“, erzählt er.

Generell sei Twitter aber für Politiker eine gute Gelegenheit, mit Bürgern ins Gespräch zu kommen. Gerade von der jüngeren Generation werde eine Präsenz auf Twitter sogar eingefordert. „Es wäre schön, wenn mehr Kollegen die sozialen Medien nutzen. Da werbe ich für Offenheit“, sagt Böhning.

Dennoch sei Twitter nicht für alle Politiker geeignet. „Mein Rat geht dahin, glaubwürdig das Medium zu nutzen, für das man steht“, meint Böhning. In Berlin twittern immerhin Sozialsenator Mario Czaja und Integrationssenatorin Dilek Kolat. Dass auch Wowereit twittere – darüber sei nie ernsthaft nachgedacht worden, sagte Senatssprecher Richard Meng. Es gebe aber Pläne, dass die Senatskanzlei bald mit einem eigenen Account ihre Informationen verbreite.

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