Für heiße Sommermonate:Berliner Hitzehilfe für Obdachlose startet nach und nach
Seit Juni laufen in Berlin Angebote für obdachlose Menschen, im Juli gehen weitere an den Start. Insgesamt nimmt der Senat dafür eine halbe Million Euro in die Hand.
Die vom Senat geförderte Berliner Hitzehilfe für obdachlose Menschen startet sukzessive. Manche Projekte seien bereits seit Juni aktiv, andere gingen erst ab Anfang Juli an den Start, sagte Sozialstaatssekretär Aziz Bozkurt (SPD) am Donnerstag vor dem Fachausschuss im Abgeordnetenhaus. Damit starten die Projekte im Vergleich zum vergangenen Jahr mit Verzögerungen – damals war Anfang Juni für alle der Startschuss.
Die Hitzehilfe-Angebote sollen in den Sommermonaten obdachlosen Menschen zugutekommen, die bei hohen Temperaturen und Trockenheit einem besonderen Risiko ausgesetzt sind, etwa wenn sie nicht genug zu trinken haben.
Insgesamt 22 Träger mit 27 Projekten werden dieses Jahr von der Sozialverwaltung für diesen Zweck gefördert. Insgesamt nimmt der Senat dafür eine halbe Million in die Hand, über 526.000 Euro.
Unter den Projekten sind Angebote, die den Obdachlosen Schutzräume zur Verfügung stellen, aber auch aufsuchende Angebote, die notleidende Menschen in der Stadt proaktiv ansprechen. In zehn Fällen werden Projekte, die das ganze Jahr über bestehen, für die Hitzehilfe mit mehr Geld ausgestattet.
Die Hitzehilfe-Projekte sind ungleich über die Stadt verteilt. Sieben Angebote wird es in Friedrichshain-Kreuzberg geben, vier jeweils in Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf, drei in Lichtenberg, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg, zwei in Pankow sowie eins in Reinickendorf. In Steglitz-Zehlendorf, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick werde es keine Angebote geben, weil hier keine Träger Geld beantragt hätten, sagte Bozkurt. Nach Angaben der Senatsverwaltung steht bei einigen Projekten noch die Abstimmung mit den jeweiligen Bezirken aus.
Taylan Kurt, sozialpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, kritisierte den verzögerten Start: „Dass die Angebote der Hitzehilfe nun mit Verzögerung und teils zum 1. Juli starten zeigt, dass die Senatsverwaltung für Soziales die Angebote der Wohnungsnotfallhilfe zu wenig managt und betreut“, sagte er. Er forderte zudem vom Senat, neben den saisonalen Hilfsangeboten darzulegen, wie Obdachlose dauerhaft von der Straße wegkommen können.