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Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng präsentiert seine eigene Brillenkollektion in Berlin.

© Jörg Carstensen/dpa

Fußballer und Designer: Jerome Boateng stellte eigene Brillenkollektion in Berlin vor

Als Kind hat Jerome Boateng Sehhilfen gehasst und versteckt. Jetzt entwirft er selber welche. Besonders günstig ist das Modell „Berlin“.

Wenn ein Weltmeister auftritt, braucht es offenbar strenge Regeln. „Keine Fragen zum Fußball bitte“, sagt die PR-Frau von Edel-Optics. So mancher fußballfernen Fashionista im 40Seconds bei Jerome Boatengs Debüt als Brillen-Designer mag da ein Stein vom Herzen fallen, dass hier kein Experten-Wissen gefragt ist. Der gebürtige Berliner trägt ein dunkles Gestell mit blitzenden Bügeln. Zunächst referiert Dennis Martens, „der neue Chef von Jerome Boateng“, wie die PR-Frau ihn einführt. Der Online-Händler startete 2009, hat seitdem Brillen in 120 Länder verschickt und 40 000 Modelle im Angebot.

Vor ihm stehen die sechs Brillen, die der Weltmeister vom FC Bayern entworfen hat. Und vor dem Podium steht die goldene Eselsbrücke der Werbeabteilung für Nicht-Fußballer. „#DefendYourStyle“ hat sie die Kollektion genannt. Seinen eigenen Stil und nicht nur das eigene Tor musste Jerome Boateng schon als Siebenjähriger verteidigen. Damals zerrte die Mutter ihn zum ersten Mal zum Optiker. Bevor er zur Schule ging, versteckte er fortan das ungeliebte Gestell regelmäßig im Briefkasten. „Ich wollte auf keinen Fall eine Brille tragen.“ Wie gut, dass Dennis Martens die Brille als Modeaccessoire und Lifestyle-Item versteht.

„Wieso sehen die alle so klassisch aus, geht es nicht etwas verrückter?“, lautet eine der ersten Fragen. Boateng antwortet selbstbewusst: „Ich fange ja gerade erst an.“ Natürlich habe er ganz viele Ideen im Kopf. Und nein, er arbeite nicht mit einem Ghost-Designer zusammen.

Eine Zeitschrift gab ihn den Titel „Most stylish Man Germany“

Zum Glück darf man ihn nicht zum Fußball befragen, so erfährt man doch mal was. Zum Beispiel, dass er kurzsichtig ist, und dass er auf dem Platz natürlich Kontaktlinsen trägt. Wie lange er fürs Styling braucht? Wenn’s zum Training geht, fünfzehn bis zwanzig Minuten, für eine Abendveranstaltung nimmt er sich eine halbe Stunde Zeit. Das mag auf Anhieb viel klingen, aber der Mann besitzt auch mehr als 600 Paar Sneakers, da muss man sich erst mal entscheiden. Nicht umsonst hat der Fußballprofi im vergangenen Herbst von der Zeitschrift GQ den Ehrentitel „Most stylish Man Germany“ erhalten. Seinen Töchtern hat er die Brillen noch nicht gezeigt. Kommt aber noch. „Ich hoffe, dass der Daumen dann hochgeht“. Die Namen der Brillen haben übrigens mit den Fußballstationen ihres Designers zu tun. „Hamburg“ und „Munich“ kosten jeweils 169 Euro, „Manchester“ schlägt mit 139 Euro zu Buche und „Berlin“ mit 99 Euro. Und vielleicht weil ihm New York so gut gefällt, kostet die gleich 189 Euro. Eine Kinderbrille namens „JB Rio“, ein Retro-Modell, ist in seiner Kollektion auch vorhanden.

Cathy Hummels - eine Markenbotschafterin wie aus dem Bilderbuch

Zeit fürs Foto, allerdings ist die Lifestyle-Fraktion an diesem Abend im Soho Club versammelt, wo es die Grazia-Inspiration Awards gibt, unter anderem für Iris Berben, die mit Partner gekommen ist und Natalia Wörner, die sich ohne ablichten lässt. Auch Cathy Hummels ist ohne Mann gekommen. Die schöne Moderatorin plaudert charmant und hebt immer wieder die Hände, um ihre Ringe zu zeigen: „Die sind von Cadenzza.“ Eine Markenbotschafterin wie aus dem Bilderbuch, deren Mann zudem noch zu Bayern München wechselt. Dass Jerome Boateng zeitgleich sein Designer-Debüt hat, findet sie interessant. Wer weiß, vielleicht spaziert sie demnächst ja mit Brille über den Teppich.

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