zum Hauptinhalt
Im Kiez rund ums Gleisdreieck wohnen besonders viele Gutverdienende.

© imago/Emmanuele Contini

Hier leben Berlins Spitzenverdiener: Neue Statistik zeigt Wohnorte von Arm und Reich

Wer in Berlin ein gutes Gehalt bekommt, wohnt bevorzugt innerhalb des S-Bahn-Rings. Das zeigen neue Zahlen des Amts für Statistik. Ganz anders sieht es bei Geringverdienenden aus.

Stand:

Vom Großverdiener bis zum Mindestlohn-Beschäftigen: Das Einkommen der Berlinerinnen und Berliner ist so vielfältig wie die Stadt selbst. Zahlen des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg zeigen nun, dass in den zentralen Bezirken besonders viele Spitzenverdiener wohnen, während am Stadtrand viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einem akuten Armutsrisiko betroffen sind.

Besonders Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf sind bei Gutverdienenden beliebt. Mit einem Brutto-Medianentgelt von 4525 Euro, 4424 Euro und 4398 Euro gehören sie zu den Spitzenreitern und liegen mit mehr als 400 Euro über dem Berliner Gesamtwert von 3955 Euro.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Im Gegensatz dazu sind die Entgelte in den äußeren Bezirken deutlich geringer. Schlusslichter bilden Marzahn-Hellersdorf mit einem Medianentgelt von 3314 Euro und Spandau mit 3512 Euro.

Bei der Auswertung der zwölf Bezirke und 542 Planungsräume der Hauptstadt zeigt sich, dass insbesondere an der Grenze zu Brandenburg in Marzahn-Hellersdorf sowie in Planungsräumen wie der Hellersdorfer Promenade oder der Böhlener Straße geringe Einkommen dominieren.

Mehr als 30 Prozent der Vollzeitbeschäftigten befinden sich hier im unteren Entgeltbereich und verdienen weniger als 2530 Euro Brutto im Monat. Das entspricht etwa zwei Dritteln des deutschlandweiten Medianentgelts – ein Zeichen für ein erhöhtes Armutsrisiko. In den Spandauer Planungsräumen Maulbeerallee und Rudolf-Wissell-Großsiedlung sind sogar 34 Prozent im unteren Entgeltbereich.

Viele Besserverdienende leben innerhalb des S-Bahnrings

Während die von Armut bedrohten Vollzeitbeschäftigten also eher in den äußeren Rändern der Stadt wohnen, leben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Spitzeneinkommen vor allem innerhalb des S-Bahnrings. Über 6000 Euro monatliches Bruttogehalt erhält beispielsweise jede und jeder zweite Vollzeitangestellte, die am Gleisdreieck in Kreuzberg, am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg und am Nordbahnhof in Mitte wohnen.

Die Liste der Besserverdienenden wird jedoch vom Planungsraum Alter Schlachthof zwischen der Frankfurter Allee und der Storkower Straße angeführt: Das Medianeinkommen liegt hier bei 6438 Euro Brutto im Monat. Hier liegt ein erhöhtes Armutsrisiko aufgrund des Einkommens laut der Statistik nur bei 3,7 Prozent der Beschäftigten vor.

In vielen Berliner Vierteln entspricht das Einkommen allerdings dem Berliner Durchschnitt. Etwas südlich des S-Bahnhofs Tempelhof liegt beispielsweise der Planungsraum Friedrich-Karl-Straße. Dort verdienen die Menschen im Median 3954 Euro; rund 14 Prozent fallen unter die Armutsrisikogrenze.

Die Ergebnisse der Statistik beruhen auf einer Auswertung durch das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Dieses untersuchte Arbeitsmarktdaten in kleinräumiger Gliederung der Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Stichtag der Erhebung war der 31. Dezember 2023.

Die Berechnungen beziehen sich auf die sogenannte Kerngruppe der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten. Dazu zählen alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ohne besondere Merkmale, also der „gewöhnliche“ Angestellte. In die Statistik der Entgeltgruppen für Berlin wurden jedoch Auszubildende oder geringfügig Beschäftigte nicht mit aufgenommen. Letztere müssen nur pauschale Sozialversicherungsabgaben leisten.

Auch Beamte, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige, Berufs- und Zeitsoldaten, sowie Wehr- und Zivildienstleistende wurden in der Statistik nicht berücksichtigt. Nur so könnten Vergleiche durchgeführt werden, die in ihrer Aussagekraft nicht durch unterschiedliche gesetzliche Regelungen oder durch unterschiedliche Anteile von Teilzeitbeschäftigten oder Auszubildenden beeinträchtigt sind, teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })