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Nahverkehr: Kälte stoppt Züge und Bauarbeiten

Sie kann’s noch. Durch die erste Schnee- und Kältewelle ist die S-Bahn noch gekommen, ohne dass der Verkehr wie Anfang des Jahres fast zusammenbrach. Allerdings gab es Verspätungen und auch wieder Zugausfälle.

Sie kann’s noch. Durch die erste Schnee- und Kältewelle ist die S-Bahn noch gekommen, ohne dass der Verkehr wie Anfang des Jahres fast zusammenbrach. Allerdings gab es Verspätungen und auch wieder Zugausfälle. Auf der Linie S 75 konnte nur im 20-Minuten-Takt gefahren werden; planmäßig hätte es zwischen Warschauer Straße und Wartenberg einen Zehn-Minuten-Verkehr geben sollen. Keine Probleme im Betrieb meldete dagegen die BVG bei der U- und Straßenbahn. Busse dagegen verspäteten sich auch um bis zu rund 20 Minuten; vor allem in der Innenstadt. Dies lag aber auch am dichten Verkehr, der größer als sonst war, weil die Weihnachtsferien begonnen haben.

Allerdings ist die BVG–Bauabteilung vom Winter überrascht worden. Weil wegen des Frostes am Bahnhof Gleisdreieck die Bauweiche nicht ausgebaut und die Schienen danach auch nicht wieder verbunden werden können, bleibt es beim Baustellenverkehr mit Sperrung des Abschnitts Wittenbergplatz–Gleisdreieck, obwohl die Bauarbeiten planmäßig abgeschlossen wurden. Der Normalbetrieb sollte Montag aufgenommen werden; nun plant die BVG dies „schnellstmöglich“, was bis ins neue Jahr dauern kann.

Bei der S-Bahn habe es „witterungsbedingt“ Fahrzeug- und Türstörungen gegeben, sagte ein Sprecher. Da an einem Zug auf der Linie S 3 (Erkner–Spandau) der Defekt nicht gefunden werden konnte, musste die Bahn aus dem Verkehr gezogen werden. Als Ersatz habe man einen Zug von der S 75 abgezogen; ein weiterer sei als Werkstattzug benötigt worden. Deshalb sei auf der S 75 nur der 20-Minuten-Verkehr möglich gewesen.

Reserven gibt es nicht mehr, obwohl die Werkstätten-Mitarbeiter fast pausenlos arbeiteten, wie Betriebsratschef Heiner Wegner sagte. Der Fahrzeugmangel könne sich durch den Wintereinbruch weiter verstärken, weil die Bahnen nun länger in der Werkstatt seien. Weitere Abstellungen von Zügen durch zusätzliche Auflagen des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) sind möglich. Dagegen gilt, wie berichtet, als sicher, dass das EBA die am Jahresende auslaufende Betriebsgenehmigung für die S-Bahn verlängern wird.

Unabhängig vom Winter hat die BVG aber auch noch ein „heißes Problem“: brennende Busse. Das Unternehmen überlegt, zumindest bei der Modellreihe, bei der schon mehrere Fahrzeugen ausbrannten sind, im Motorraum Löschanlagen zu installieren. Rund 6000 Euro pro Bus würde dies, so BVG-Chef Andreas Sturmowski, kosten. Bei neueren Fahrzeugen seien zudem bereits Sensoren installiert, die dem Fahrer eine außergewöhnliche Wärmeentwicklung melden. Dass Wartungsmängel zu den Bränden geführt haben könnten, weist die BVG zurück. Bisher sind nach Tagesspiegel-Informationen europaweit rund 30 Citaro-Busse abgebrannt.Klaus Kurpjuweit

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