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Berlin: Königlicher Empfang

Aktionstag vor Sanierung im Schloss Charlottenburg. 350 000 sahen „Friederisiko“.

Berlin/Potsdam - Im Neuen Flügel des Schloss Charlottenburg regieren ab Donnerstag die Bauarbeiter. Bis zum Frühjahr 2014 müssen Berliner und Touristen auf einen Blick in die Goldene Galerie oder den Weißen Saal des von Friedrich II. zwischen 1740 bis 1742 erbauten Prunkgebäudes, das sich auf der östlichen Seite an das Alte Schloss anfügt, verzichten. Erstmals seit dem Wiederaufbau des bei Bombenangriffen 1943 und 1945 schwer beschädigten Neuen Flügels vor 60 Jahren werden die Fassaden, Dächer und die Gebäudeanschlüsse zum Gartenbereich saniert. Weil damit zugleich eine bis 2017 dauernde Restaurierung des gesamten Charlottenburger Schlosses beginnt, lädt die Schlösserstiftung für den morgigen Mittwoch zu einem Aktionstag ein.

„Zwischen 11 und 16 Uhr kann jeder einmal hinter die Kulissen schauen und mit Denkmalpflegern, Restauratoren und Mitarbeitern des zuständigen Architekturbüros ins Gespräch kommen“, kündigte ein Pressesprecher an. „Um 13 und 15 Uhr beginnen am Haupteingang des Neuen Flügels Führungen.“

Rund 14 Millionen Euro stehen für die Sanierungsarbeiten bereit, wobei das Bundesbauministerium mit fünf Millionen Euro eine energiesparende Ausstattung der Gebäude unterstützt. Die Schlösserstiftung nimmt das Geld aus dem im Jahr 2009 vom Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg beschlossenen Masterplan. Bis 2017 sollen für 155 Millionen Euro der Verfall des preußischen Erbes gestoppt sowie Schlösser und Parks saniert werden. Der größte Nutznießer war bislang das Neue Palais im Park Sanssouci, in das in Vorbereitung auf die am Sonntag beendete große Jubiläumsausstellung „Friederisiko“ zum 300. Geburtstag Friedrich II. bereits mehrere Millionen Euro gesteckt wurden.

Bis Ostern nächsten Jahres bleibt dieses Schloss mit seinen mehr als 600 Räumen geschlossen. In dieser Zeit wird die Ausstellung abgebaut und wichtige Bauarbeiten werden fortgesetzt. Doch nicht alle Ausstellungsstücke sollen laut Schlösserstiftung verschwinden. Die Inszenierung des vom Preußenkönig verfassten Theaterstücks „Der Modeaffe“ mit Papierfigurinen der Brüsseler Künstlerin Isabelle de Borchgrave bleibt erhalten.

Rund 350 000 Besucher zählte die halbjährige Ausstellung „Friederisiko“ nach Angaben des Generalsdirektors der Stiftung, Hartmut Dorgerloh. Damit sei die selbstgesetzte Zielmarke erreicht worden. „Es ist uns gelungen, den König und Potsdam in ein neues Licht zu setzen“, sagte Dorgerloh. Um 26 Prozent seien die Übernachtungszahlen in Potsdam gegenüber dem Vorjahr in die Höhe geschnellt, was vor allem an „Friederisiko“ gelegen habe. Claus-Dieter Steyer

Weitere Informationen zum Aktionstag im Schloss Charlottenburg unter www.spsg.de

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