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© dpa

Kreuzberg: Schwarzer Rauch über den Dächern der Stadt

Am Spreeufer in Kreuzberg ging am Mittwochabend ein Papierlager in Flammen auf - die Feuerwehr löste Großalarm aus. Menschen kamen nicht zu schaden. Inzwischen konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden.

Es sah aus wie ein pechschwarzer Vulkanausbruch: Eine riesige Rauchwolke bildete sich gestern Abend ab 20 Uhr über dem Kreuzberger Gewerbegebiet an der Köpenicker Straße 23. Gepresste Altpapierballen standen auf einem rund tausend Quadratmeter großen Freigelände in Flammen. Die Feuerwehr rückte mit mehr als hundert Einsatzkräften und zwanzig Löschfahrzeugen aus, brachte den Brand aber erst im Laufe der Nacht unter Kontrolle. Menschenleben waren nicht in Gefahr. Um die Einsatzstelle versammelten sich hunderte Schaulustige, doch auch in fast allen Bezirken beobachteten Berliner die gewaltige Qualmentwicklung. Die Wolke aus feinen Rußpartikeln war im Umkreis von zwanzig Kilometern zu sehen – von Pankow bis Spandau.

Kurz nach 20 Uhr löste die Branddirektion Großalarm aus. Zahlreiche Bürger hatten zuvor in der Alarmzentrale angerufen. Wegen der vielen Schaulustigen und des dichten Berufsverkehrs kamen die Löschkräfte aber nur langsam an die Brandstelle unmittelbar neben der Schillingbrücke und der Verdi-Zentrale heran. Bei ihrer Ankunft hatte sich das Feuer bereits auf nahezu das gesamte Papierlager des betroffenen Altpapierhändlers und eine benachbarte Werkhalle ausgebreitet. Die Halle brannte komplett ab. Mitarbeiter der Firma konnten rechtzeitig vor den Flammen flüchten.

Die Feuerwehr hatte genügend Wasser zum Löschen, sie pumpte es direkt aus der Spree auf die stark schwelenden oder hell aufflackernden Ballen. Zusätzlich wurde mit Schaum gelöscht, was jedoch problematisch war, da der mit Chemikalien versetzte Schaum nicht in die Spree gelangen durfte. Ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Firmen des Gewerbegebietes konnte die Feuerwehr verhindern. Die Brandursache war gestern Abend noch unklar. Brandexperten der Kriminalpolizei konnten erst in den späten Nachtstunden mit ihren Ermittlungen beginnen. Vertreter des betroffenen Papierlagers waren bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.

Obwohl sich in den umliegenden Wohngebieten an der Köpenicker Straße starker Brandgeruch ausbreitete und der beißende Qualm die Augen zum Tränen brachte, strömten Neugierige in Scharen zum Spreeufer. Der Qualm sei zwar unangenehm, aber nicht gesundheitsgefährdend, sagte Feuerwehr-Sprecher Jens-Peter Wilke. Die Wolke bestehe lediglich aus Rußpartikeln. Eine derart spektakuläre Qualmentwicklung sei bei solchen Lagerbränden üblich. Die Schaulustigen wurden von der Polizei teils abgedrängt, Beamte sperrten die umliegenden Straßen bis in die Nacht hinein großräumig ab.

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