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Berlin: Love Parade: Senat ist wieder im Gespräch mit den Veranstaltern

Vertreter des Senats und Veranstalter der Love Parade sind jetzt offenbar bereit, gemeinsam eine Einigung im Streit um das Techno-Spektakel zu erreichen. In einem eineinhalbstündigen Gespräch, an dem Wirtschaftssenator Branoner und Staatssekretär Liepelt teilgenommen haben, sei mit der Planetcom Einigkeit über den 21.

Vertreter des Senats und Veranstalter der Love Parade sind jetzt offenbar bereit, gemeinsam eine Einigung im Streit um das Techno-Spektakel zu erreichen. In einem eineinhalbstündigen Gespräch, an dem Wirtschaftssenator Branoner und Staatssekretär Liepelt teilgenommen haben, sei mit der Planetcom Einigkeit über den 21. Juli erzielt worden. Dies sagte der Geschäftsführer der Marketinggesellschaft "Partner für Berlin", Volker Hassemer. Hassemer hatte sich als Vermittler eingeschaltet, nachdem Planetcom am Vortag mit einer Klage gegen das Land gedroht hatte, falls die Love Parade nicht mehr als Demonstration anerkannt werden sollte.

Hassemer bezeichnete die Einigung auf den 21. Juli als wichtigste Voraussetzung, um die Unsicherheit aller Beteiligten zu beseitigen und "Planungssicherheit" für Hotelerie, Fluggesellschaften und Bahn sowie die Sponsoren der Love Parade herzustellen. Der Marketing-Chef äußerte sich zuversichtlich, dass Senat und Veranstalter auch bei dem Streit um den rechtlichen Status der Love Parade eine Übereinkunft erreichen. Das Gespräch sei in einer guten Atmosphäre verlaufen: "Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einem positiven Ergebnis kommen", sagte Hassemer. Welche verwaltungsrechtliche Lösung gefunden wird, sei bisher allerdings noch nicht klar. Zwar habe die Planetcom daran festgehalten, die Love Parade in diesem Jahr als Demonstration zu veranstalten. "Wir können den Veranstaltern das nicht ausreden", erklärte Hassemer. Es sei aber deutlich gemacht worden, dass die Veranstalter damit das Risiko tragen, dass die Entscheidung über den Termin dann bei der Versammlungsbehörde und den Gerichten liege.

Für die Fuck Parade, die Gegenveranstaltung zum Techno-Aufzug am 14. Juli, lehnte die Polizei am Mittwoch den Antrag auf Zulassung als Demonstration ab. Zur Begründung gab die Versammlungsbehörde an, die Teilnehmer der Fuck Parade beschränkten sich auf Tanzen und das Hören von Musik.

Der Chef der Berlin Tourismus Marketing GmbH, Hanns Peter Nerger, kritisierte das bisherige Zögern der Planetcom scharf: "Das ist Verrat an hunderttausenden Ravern, die nach Berlin kommen wollen." Aus allen Teilen der Welt rufen täglich Raver bei der BTM an und fragen nach dem Termin - und müssen vertröstet werden.

Auch der Bahn läuft die Zeit immer mehr davon. "Wenn es nicht mehr klappt mit den Zügen, liegt es nicht an uns", warnte Bahnsprecher Andreas Fuhrmann gestern. Eine ausreichende Vorbereitung sei schon jetzt nicht mehr möglich. Größtes Problem sei das Personal. Im Vorjahr waren über 1000 zusätzliche Mitarbeiter auf den Berliner Bahnhöfen eingesetzt. Diese Menge könne man jetzt kaum noch zusammenkriegen, wenn die Love Parade erst am 21. Juli oder sogar noch später statt findet. Denn am 19. Juli beginnen die Schulferien, dann wollen die Mitarbeiter in den Urlaub, sagte Fuhrmann.

Vorsichtshalber hat die Bahn die Bauarbeiten verschoben, die am 21. Juli in Lichtenberg beginnen sollten. Im Vorjahr waren 60 000 Raver mit 65 Sonderzügen in die Stadt gekommen. In diesem Jahr sollten 70 Sonderzüge angeboten werden. "Das können wir nicht mehr garantieren", sagte Fuhrmann.

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