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Von Tag zu Tag: Mein Gott, Hilde

Andreas Conrad hat zur Erinnerung noch einen Schneeball im Eisschrank

Die Folgen des Klimawandels werden noch immer unterschätzt. Nehmen wir nur Hemingways Erzählung „Schnee auf dem Kilimandscharo“: Wer wird in ein paar Jahren diesen Titel noch verstehen? Eine Frage, die mit dem neuen Hildegard-Knef-Platz nichts zu tun hat, aber mittlerweile ist unsere Lage so erhitzt, dass auch die Assoziationsketten des Gehirns sich verknäulen. Erklären kann man den Sprung von Hemingway zu Hilde schon, schließlich hat sie in der Verfilmung mitgespielt, wenn auch nicht vor der Kulisse einer damals ansehnlichen, heute geschrumpften Schneekappe. Aber unter normalen klimatischen Umständen wäre dies als Anknüpfungspunkt für Gedanken zur Erderwärmung zu gering. Andererseits, ist nicht der Berg in Afrika, einst der höchste im deutschen Reiche, ein Menetekel für unsere sinkenden Schneesicherheit? Jahr für Jahr hat man den Eindruck, dass wir Schnee bald nur noch vom Hörensagen kennen werden, und manch einer legt sich jetzt zur Erinnerung einen Schneeball zu Hause ins Eisfach. Aber Schnee in der freien Natur? Allenfalls noch auf dem Kilimandscharo .

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