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Klaus Wowereit tritt ab - die Mission seiner Gegner ist erfüllt. Die müssen jetzt neue Aufgaben für sich finden.

© dpa

Nach dem Rücktritt: Wowereit-Gegner wollen Neuwahlen und Anklage

Klaus Wowereit hatte viele Gegner, manche sogar in Initiativen oder einer Partei organisiert. Sie haben sich jetzt überflüssig gemacht - oder doch nicht?

Von Fatina Keilani

Mission erfüllt: Mindestens zwei Gruppen forderten schon seit längerem Wowereits Rücktritt. Sie richteten Internet- und Facebook-Seiten ein und gründeten – keine zwei Monate ist es her – sogar eine eigene Partei. Am Mittwoch jubelten sie: „Spät – aber nicht zu spät. Wir freuen uns, dass wir als Außerparlamentarische Ergänzung Klaus Wowereit bei seinem ,monatelangen Abwägungsprozess‘ begleiten und ihm vielleicht den einen oder anderen Impuls geben konnten“, sagte Martin Wittau von der Initiative „Wowereit Rücktritt“, die sogar ein Abwahl-Volksbegehren gestartet hat. „Ein wichtiges Ziel ist erreicht“, sagte Wittau. „Ein Erfolg wird es, wenn wir Neuwahlen haben.“ Auch Gösta Oelstrom betrieb eine Facebook-Seite gegen Wowereit. „Immer wenn Wowereit wieder etwas in den Sand gesetzt hatte, stiegen die Nutzerzahlen meiner Seite“, berichtet Oelstrom. Wowereits Art, die Bürger zu übergehen, habe ihn massiv geärgert.

Die Partei Vera will bei den nächsten Abgeordnetenhauswahlen antreten. Man habe dem Wähler eine Alternative anbieten wollen, sagte Wittau, der die Initiative zusammen mit Felix Herzog startete. Dieser wiederum war bekannt geworden, weil er das Volksbegehren für die Erhaltung des Tempelhofer Felds zum Erfolg geführt hatte. Beim politischen Personal sehen die beiden niemanden, der herausragt. „In der SPD ist keiner zu sehen, der Wowereit beerben kann. Es hat auch keiner eine Vision für diese Stadt“, sagt Wittau. Der Versuch, Martin Schulz zu gewinnen, zeige nur die Verzweiflung der SPD.

Gösta Oelstrom überlegt, was er mit seiner Facebook-Seite „Klaus Wowereit: Rücktritt jetzt!“ macht: „Vielleicht ändere ich die Seite in ,Klaus Wowereit: Anklage jetzt!‘, weil da vieles im Zusammenhang mit dem BER, sagen wir, zumindest dubios erscheint.“

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