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Gottesdienst (Symbolbild)

© dpa

Nach Kritik an Orientierungshilfe: Evangelische Kirche in Berlin überarbeitet Stellungnahme zu Ablehnung von 2G-Regel

Nach Kritik an der Ablehnung der 2G-Regel bei Weihnachtsgottesdiensten spricht die Pröbstin nun von einer „größtmögliche Bandbreite“ an Zutrittsmöglichkeiten.

Knapp zwei Wochen vor der Adventszeit machen sich Berlins Kirchengemeinden Gedanken über ihre Weihnachtsgottesdienste und deren Zutrittsregeln. Trotz stark steigender Corona-Ansteckungszahlen hatte die Evangelische Landeskirche ihren Gemeinden empfohlen, von der 2G-Regelung Abstand zu nehmen, weil sie Ungeimpfte ausschließt.

Gerade Weihnachten sei es wichtig, „die Spaltung und Polarisierung in der Gesellschaft zu überwinden, die es beim Thema Corona gibt, und alle einzuladen, Gottes Geburt gemeinsam zu feiern“. So stand es in einer Orientierungshilfe der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die am 10. November veröffentlicht wurde.

Nach einer Kritik im Tagesspiegel-Checkpoint nahm die Kirche das Dokument am Dienstag offline. Es werde derzeit gemeinschaftlich überarbeitet, hieß es in der Pressestelle. Die explizite Ablehnung von Christvespern unter 2G wird darin wohl nicht mehr vorkommen, wie eine Stellungnahme der zuständigen Pröbstin Christina-Maria Bammel vermuten lässt.

„Wir möchten niemanden vom Gottesdienstangebot insgesamt ausschließen, aber nicht für jede Person kann jeder Gottesdienst an jedem Ort infrage kommen.“ Die Gemeinden sollten die „größtmögliche Bandbreite“ an Zutrittsmöglichkeiten anbieten.

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Mit Ungeimpften eine volle Bank zu teilen, mit ihnen zu singen – das ist offenbar nicht allen recht, die Heiligabend einen Gottesdienst besuchen möchten: „2G+ mit Maskenpflicht“ sei praktizierte Nächstenliebe, entgegnete noch am Tag der Veröffentlichung ein Twitter-Nutzer. Die Gemeinden stünden in der Pflicht, für die Sicherheit der Gläubigen zu sorgen.

Die CDU findet Weihnachtsgottesdienste ohne 2G falsch

Weihnachtsgottesdienste ohne 2G findet auch die Berliner CDU falsch. Der Gesundheitsschutz müsse auch an den Feiertagen beachtet werden, sagte Cornelia Seibeld, die sich in der Fraktion um Kirchenpolitik kümmert. „Wir appellieren daher an die evangelische Kirche, ihre pauschale Absage der 2G-Regel zu Weihnachten zu überdenken und ihrer Verantwortung gerecht zu werden.“

Berlins Katholiken wollen die Zutrittsregelungen an den Weihnachtstagen erst im Laufe der Woche ausdiskutieren, teilte das Erzbistum Berlin mit. Dabei wolle man sich auch mit der evangelischen Kirche abstimmen. Im vergangenen Jahr hatten viele Gläubige die Gottesdienste wegen der Pandemie im Internet verfolgt.

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