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Leere Waggons des Autoreisezugs "Sylt Shuttle".

© picture alliance / dpa

Neue Chance für den Autozug: Privater Anbieter erwägt Verbindung ab Berlin

Der Autoreisezug, von der Bahn aufs Abstellgleis geschoben, kommt – vielleicht – zurück: durch den privaten Betreiber Euro-Express-Sonderzüge GmbH aus Münster.

Im Berlin-Verkehr hat der Bahnkonzern alle Autozug-Verbindungen eingestellt, nur zwischen Wannsee und München nimmt sie seit Sommer 2014 noch Autos mit – auf einem Lastwagen, der über die Autobahn fährt. Die Kunden fahren in anderen Zügen voraus oder hinterher.

Nun steht ein privates Unternehmen vor dem Einstieg in das Geschäft mit Autos auf der Schiene. Der nach eigenen Angaben größte private Personenzugbetreiber in Deutschland, die Euro-Express-Sonderzüge GmbH aus Münster, lässt seit Anfang Juli Autozüge zwischen Düsseldorf und Verona fahren. Die Termine seien bisher nahezu ausgebucht, sagte Stefan David von der Geschäftsleitung. Das Angebot solle im nächsten Jahr erweitert werden. Ob dann auch Berlin dabei wäre, sei noch nicht entschieden, aber vorstellbar.

Preise nicht höher als bei der Bahn

Die Deutsche Bahn will sich bis 2017 komplett vom Bereich Autozug trennen. Die Waggons für den Transport sind verschlissen; neue anschaffen will die Bahn nicht, weil das Geschäft defizitär ist. Euro-Express hat seine Waggons nach Davids Angaben von anderen europäischen Bahnen gemietet. Bei einem wirtschaftlichen Erfolg werde man auch neue Waggons kaufen.

David ist überzeugt, mit dem Geschäft Gewinn einfahren zu können, auch wenn die Preise nicht höher seien als zuletzt bei der Bahn. „Sonst würden wir es nicht machen“, sagte er. Die Deutsche Bahn hat nach Angaben einer Sprecherin noch nicht entschieden, ob sie den „Autozug auf der Straße“ weiter anbieten wird. Im Sommerfahrplan ist er noch enthalten; jetzt müsse das Angebot ausgewertet werden. Die Kunden seien überwiegend zufrieden, sagte die Sprecherin weiter.

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