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Bei den Berliner Verkehrsbetrieben bricht das digitale Zeitalter an.

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Neuer Fahrschein ab Januar: Chipkarte ersetzt Wertmarken

Die Berliner Verkehrsbetriebe wollen im nächsten Jahr ein gemeinsames elektronisches Ticket anbieten. Das soll für alle Seiten Vorteile bringen. Bei der Fahrscheinkontrolle wird sich dann künftig einiges ändern.

Beim Aufteilen der Einnahmen sind sich die BVG, die S-Bahn und der Regionalverkehr nicht einig – aber ein gemeinsames elektronisches Ticket wollen sie im nächsten Jahr anbieten. Seit Jahren wird es angekündigt, nun soll es tatsächlich im Januar kommen und die bisherigen Wertmarken ersetzen.

Zunächst wird ein Teil der Abonnenten den elektronischen Fahrschein, bei dem die Daten auf einem Chip gespeichert sind, erhalten, teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) am Donnerstag mit. 2014 sollen alle Abos auf das neue Ticket, „VBB-fahrCard“ genannt, umgestellt werden.

Vorteile für die Nutzer: Sie müssen nicht mehr regelmäßig ihre Wertmarken für den jeweils gültigen Zeitraum wechseln, und bei einem Verlust der Karte erhalten sie umgehend Ersatz; das alte Ticket wird dann gesperrt. Die Ersatzkarte soll zehn Euro kosten. Die Verkehrsbetriebe erhoffen sich umgekehrt Einsparungen im Vertrieb. Während die Wertmarken halbjährlich zugeschickt werden, gilt die Chipkarte bis zu fünf Jahre.

In Bussen muss das Ticket an den Lesegeräten vorbeigeführt werden, sind noch keine vorhanden, müssen die Karten wie bisher dem Fahrer gezeigt werden. Bei der U- und S-Bahn, der Straßenbahn und in den Zügen findet die Kontrolle wie bisher durch Personal statt. Gespeichert werden auf dem Chip nach Angaben des VBB lediglich die Daten, die auch bisher von den Abonnenten registriert sind; bei der Kontrolle werde nur geprüft, ob der Fahrschein gültig ist. Sollte die Karte bei der Kontrolle nicht funktionieren, wird das Ticket einbehalten. Fahrgäste müssen dann Einzelfahrscheine kaufen und bekommen die Kosten dafür ersetzt.

Mittelfristig ist vorgesehen, auch die Einzelfahrscheine durch ein elektronisches Ticket zu ersetzen, auf dem man die gewünschte Zahl von Fahrten speichern kann. Betriebe, die dies bereits machen, verlangen für die Chipkarte aber meist einen Extrapreis, der in der Regel zwischen 50 Cent und einem Euro schwankt. Eine generelle Preiserhöhung gebe es mit der VBB-fahrCard nicht, teilte der Verkehrsverbund mit. Allerdings entfällt das Recht, mit einer Monatskarte noch am ersten Tag des Folgemonats zu fahren.

Das elektronische Ticket komme, auch wenn der Einnahmeaufteilungsvertrag zwischen den Verkehrsunternehmen gekündigt werden sollte, versicherte BVG-Sprecherin Petra Reetz am Donnerstag. Durch geänderte Verträge des VBB zugunsten des Regionalverkehrs entgehen der BVG, wie berichtet, jährlich Einnahmen in Höhe von sechs Millionen Euro, der S-Bahn fehlten drei Millionen Euro in der Kasse.

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