zum Hauptinhalt
Wer kriegt ’ne Lola? Dieter Hallervorden vielleicht für die beste männliche Hauptrolle, Katja Riemann oder Jella Haase für die beste weibliche Nebenrolle.

© Agency People Image

Nominierte für den Deutschen Filmpreis 2014: Applaus für alle

Die Nominierten für den Deutschen Filmpreis haben sich schon mal getroffen – zum Üben und Pläneschmieden. Denn eines musste schon einmal besprochen werden: Das Lächeln bitte nie ausknpisen!

Und sollten auch die vorbereiteten Zettel mit den Danksagungen unbenutzt in den Papierkorb wandern müssen: Bitte das Lächeln nicht ausknipsen. Mit einem eindringlichen Appell an die Teilnehmer des Nominiertenabends zum Deutschen Filmpreis im 42Seconds sicherten sich die Künstlerischen Leiter Tobi Baumann und Sven Burgemeister am Samstagabend schon mal fröhliche Bilder für den Abend der Verleihung. Erst wenn am 9. Mai im Tempodrom die große Gala über die Bühne geht, stehen die Sieger fest.

Dann und bis dahin möge jeder daran denken, was für eine Ehre es sei, überhaupt dabei zu sein bei einem so vielfältigen Filmjahrgang. Das schärfte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Filmakademie, Thomas Kufus, den Nominierten ein. Alfred Holighaus, Geschäftsführer der Filmakademie, die die Lolas vergibt, erklärte, warum man für den Nominiertenabend immer einen Ort mit Aussicht nimmt, nach der Puro- und der Pan Am Lounge diesmal den Club mit dem schönen Blick aufs Kulturforum und den Potsdamer Platz: „Das ist unser Markenzeichen. Wir wollen den auswärtigen Gästen Berlin aus neuen Blickwinkeln zeigen.“

Vor allem ging es an diesem Abend darum, dass die Nominierten einander kennenlernten. Deshalb wurden erstmals alle einzeln auf die Bühne gebeten, von A wie Claus Rudolf Amler, nominiert für das Beste Szenenbild in „Das finstere Tal“ bis Z wie Dieter Zeppenfeld, nominiert in der Kategorie Programmfüllende Spielfilme für „Zwei Leben“. Der Beifall, mit dem die Nominierten begrüßt wurden, war ausgelassen bis frenetisch. Katja Riemann, nominiert für die beste weibliche Nebenrolle in „Fack ju Göhte“, fand es „toll, dass an diesem Abend alle Applaus kriegen, auch die, die in zwei Wochen leer ausgehen.“ Eines der Ziele der Akademie sei es ja, „dass wir uns miteinander vernetzen und Anerkennung zeigen.“ Die Anerkennung ist auch wichtig für viele, die sonst eher im Hintergrund stehen. Stefan Busch, aus München angereist und nominiert für die Tongestaltung in „3096 Tage“, findet diesen Teil sogar noch wichtiger als einen Gewinn.

Viermal war er schon nominiert, einmal hat er bereits gesiegt – mit der Folge, dass anschließend manche Filmemacher dachten, er könnte zu teuer geworden sein für ihre Projekte. Wie andere Teilnehmer bedauerte auch er es, dass deutsche Filme oft nicht sehr lange in den Kinos laufen. Produzent Joachim von Vietinghoff hatte freilich ein Heilmittel gegen das Verpassen dabei, den Flyer für die Online-Videothek der deutschen Kinofilme. Wer sich die Werke früherer Preisträger noch mal anschauen oder Klassiker wie „Die Legende von Paul und Paula“ oder „Homo Faber“ sehen möchte, wird unter www.alleskino.de fündig. Dass die Filme dann mitunter auf kleinen Tablets abgespielt werden, stört Produzent Stefan Arndt nicht. „Im Flugzeug hat man ja auch nur kleine Bildschirme.“ Wichtig sei doch, dass man nichts mehr verpassen müsse.

Bevor bei Suppen und Broten neue Pläne geschmiedet wurden, gab es weitere Lebenshilfe der Künstlerischen Leiter. Noch sei es okay, sich Gedanken zu machen, wie man die Haare tragen sollte, wem ein Dank gebührt und ob man tatsächlich einen Zettel vorbereiten müsse oder doch lieber nicht. Am 9. Mai sei dann nur noch eines wichtig: „Cool reingehen und cool wieder rausgehen.“ Und lächeln natürlich.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false