zum Hauptinhalt
Union-Fans auf dem Weg zum Stadion vor ihrem Jubiläumsspiel gegen Austria Salzburg. In der Folge kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei.

© imago/Matthias Koch

Ausschreitungen vor Union gegen Salzburg: Polizei räumt Fehler bei Jubiläumsspiel ein

Vor dem Jubiläumsspiel des 1. FC Union kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizei mit 87 Verletzten. Jetzt haben sich beide Seiten zusammengesetzt.

Ja, was denn nun? Von einer "merklich aggressiven" Stimmung sprach die Polizei, rund 250 Fans des FC Union Berlin hätten rund 300 Polizisten "massiv körperlich" angegriffen. Die Fanbeauftragten hätten nicht reagiert, als es am Sonnabend beim Freundschaftsspiel in Köpenick gegen Austria Salzburg zu Ausschreitungen kam.

Der Verein widersprach: Der Polizeieinsatz sei "schwer nachzuvollziehen" gewesen, die Polizisten hätten auf den versehentlichen Sturz eines Fans mit "körperlicher Gewalt" reagiert und so eine eigentlich ruhige Lage "zur Eskalation gebracht". So oder so: 87 Verletzte waren das Ergebnis vor dem Benefizspiel zum 50. Vereinsjubiläum, darunter 21 Polizisten.

Jetzt haben beide Seiten sich zusammengesetzt und im Anschluss eine gemeinsame Presseerklärung verschickt (hier auf der Seite des 1. FC Union). Vor allem die Polizei räumt Fehler ein: Die Einsatzkräfte hätten die Union-Fans über den Eingang am Waldweg erwartet, stattdessen hätten mehrere hundert Anhänger des Vereins die Polizei beim VIP-Parkplatz "überrascht".

Die Erklärung weiter: "In der für die Einsatzkräfte unerwartet veränderten Lage gingen diese davon aus, ein ihrer Meinung nach unberechtigtes Eindringen verhindern zu müssen. In dieser Situation kam es seitens einzelner Teilnehmer des Fanmarsches zu vereinzelten Straftaten und seitens der Polizeikräfte zum vereinzelten Einsatz von Reizstoff." Entgegen der ursprünglichen Polizeidarstellung hätten die Fanbetreuer aber vermittelt, so habe die Situation "geklärt und beruhigt" werden können.

Vereinzelte Flaschenwürfe und Rangeleien

"Die Darstellung, dass 250 Anhänger des Heimvereins die Einsatzkräfte massiv angegriffen hätten, hat sich nicht bestätigt." Auch sind sich beide Seiten nach der Auswertung von Videoaufnahmen einig, dass es "nicht immer wieder zu Flaschenwürfen oder Angriffen auf die Beamten kam", allerdings habe es vereinzelte Flaschenwürfe und Rangeleien gegeben, als Polizisten versuchten, Tatverdächtige festzunehmen.

Außerdem seien sich beide Seiten einig, dass "der Kräfteansatz dem Besucheraufkommen des Spiels" entsprochen habe - Union hatte zuvor erklärt, die "außergewöhnliche hohe Polizeipräsenz" (sic) und ein "unerklärlich intensiver Polizeieinsatz" hätten die Lage eskalieren lassen.

In Zukunft wollen der FC Union und die Polizei noch enger zusammenarbeiten und sich schneller austauschen - damit im Anschluss nicht wieder zwei völlig verschiedene Pressemitteilungen zum gleichen Ereignis verschickt werden.

Die Eisernen aus der Alten Försterei - alle Nachrichten auf unserer Themenseite. Und eine Liebeserklärung von Lothar Heinke zum 50. Geburtstag seines Clubs finden Sie hier: "Eisern, ein Leben lang".

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false